23.03.2024

Euer Hund buddelt im Garten

Das könnt ihr dagegen tun

Dass der Hund buddelt, kann zwar störend sein, doch zunächst einmal ist es vor allem eines – nämlich ganz normal! Die Leidenschaft zu buddeln liegt in seiner Natur und erfüllt immer eine situative Funktion. Der folgende Artikel erklärt, welche Gründe hinter dem Verhalten stehen und wie ihr eurem Hund das Buddeln wieder abgewöhnen könnt.

Hund buddelt – warum tut er das?

Für das Buddelverhalten des Hundes gibt es viele Gründe. Einige von ihnen sind genetisch manifestiert, einige basieren auf einem situativen Reiz und andere sind antrainiert.

All diese Aspekte können den Hund zum Buddeln motivieren:

Jagd: Die Vorfahren unserer Hunde mussten sich Lebendfutter über die Jagd generieren. Einige Streuner brauchen ihre Jagdfähigkeiten sogar heute noch und bestimmten Jagdhunderassen werden die Fähigkeiten extra antrainiert, um bei der Jagd behilflich zu sein. Die Pfoten werden als eine Art Schaufelwerkzeug eingesetzt um unterirdische Verstecke zu zerstören und deren Bewohner (Füchse, Kaninchen etc.) unter Bedrängnis und körperlichem Zwang aus ebendiesen zu befreien.

Lernen am Modell: Hunde neigen dazu, das Verhalten der Menschen oder anderer Hunde zu imitieren. Wenn ihr im Beisein eures Hundes den Garten umgegraben habt oder bereits einen buddelfreudigen Hund besitzt, schaut sich euer Vierbeiner diese Dinge von euch ab und macht sie bei passender Gelegenheit nach.

Langeweile: Gelangweilte Hunde suchen sich ihre Beschäftigung selbst. Viel Auswahl haben sie diesbezüglich nicht, doch buddeln können sie fast überall. Das Buddeln aus Langeweile wird schnell zur einer Stereotypie oder einer regelrechten Buddelsucht, wenn sich der Hund nicht auf alternativem Wege beschäftigen kann.

Trächtigkeit: Trächtige Hunde graben sich ein Erdloch aus, in dem sie ihre Nachkommen gebären können. Die Kuhle gewährt der kleinen Familie einen gewissen Sicht- und Wetterschutz. Falls die Hündin einen anderen Ort findet, der ihr Schutz gewährt (zum Beispiel eine Wurfbox oder eine Hundehütte), muss sie sich das Wurflager nicht selbst erstellen.

Erlerntes Verhalten: Wenn euer Hund die Erfahrung gemacht hat, dass ihr ihm, wenn er buddelt besonders viel Aufmerksamkeit schenkt – diese kann durchaus negativ sein – nutzt er seine erlernte Strategie, um sich in den Mittelpunkt zu drängen.

Weitere Ursachen, auf die im nächsten Abschnitt noch genauer eingegangen wird:

  • Hunde buddeln ihre Spielzeuge und Kauartikel ein, damit sie niemand findet und ihnen wegnehmen kann.
  • Hunde graben aus Gründen der Gemütlichkeit.
  • Die Buddelfreude eures Hundes kann für Interesse an bestimmten Dingen oder Orten stehen.
  • Hunde buddeln an Stellen mit auffälligem Geruch.

Hund buddelt immer an der gleichen Stelle – warum?

Manche Hunde buddeln an einem ganz bestimmten Ort. Wenn euer Hund immer an ein und derselben Stelle gräbt, können diese Gründe ursächlich sein:

Der Hund vernimmt einen attraktiven Geruch. Vielleicht befindet sich an seiner bevorzugten Buddelstelle ein unterirdisches Tunnelsystem, das ein Kaninchen, ein Maulwurf oder eine Maus hineingegraben hat. Bauten, die noch in Benutzung sind, riechen intensiv und sind für den Hund deshalb besonders interessant. Auch andere, nicht tierische Gerüche, können den Hund stimulieren. Wenn der Hund an einer bestimmten Stelle im Garten gräbt, könnte dort also irgendetwas verborgen sein.

Vielleicht nutzt der Hund die Stelle als Versteck und greift deshalb immer wieder auf eine ganz bestimmte Örtlichkeit zu. Er hinterlegt dort Dinge, die er bei Gelegenheit wieder hervorholen will. Das können tolle Spielzeuge oder Leckerlies sein, die er nicht mit anderen teilen mag und deshalb dort deponiert. Um sicherzustellen, dass alles noch an Ort und Stelle ist, wird das Geheimversteck regelmäßig kontrolliert.

Wenn der Hund auf Polstermöbeln gräbt, kann der Liegekomfort ausschlaggebend sein. Durch das Buddeln versucht sich der Hund eine bequeme Mulde zu bauen, so macht er das nämlich auch in der freien Natur. Dort wühlt er das Erdreich auf und drückt grobe Gräser platt, damit für ihn eine gemütliche Liegebucht entsteht. Außerdem ist die aufgescharrte Erde schön kühl. Das ist gerade im Sommer erfrischend und angenehm. Wenn der Hund innerhalb der Wohnung scharrt, versucht er also seine natürlichen Schlafgebräuche auf seine andersartige Unterkunft zu projizieren.

Vielleicht gräbt euer Hund, weil er sich für etwas ganz Spezifisches interessiert. Wenn ein Zaun oder ein Tor zum Nachbargrundstück führt, kann er durch das Graben versuchen, hinüberzugelangen. Natürlich sucht er zum Buddeln immer wieder jene Stellen auf, die ihm einen schnellen Zugang verschaffen.

Wie könnt ihr dem Hund das Buddeln abgewöhnen?

Diese Tipps helfen euch dabei, das Buddelinteresse eures Hundes maßgeblich zu reduzieren:

  • Sorgt dafür, dass der Hund weder Knochen noch Spielzeug vergraben kann, indem ihr es im Anschluss an die Benutzung an einem geeigneten Lagerort (Kauartikel beispielsweise in einer luftdichten Box) verstaut.
  • Das Hundebett sollte bereits muldenähnlich sein, damit sich der Hund die Muldenform nicht selbst erschaffen muss.
  • Wenn ihr im Garten arbeitet, sollte der Hund nicht zugegen sein.
  • Sorgt für ausreichend Beschäftigung, damit der Hund diesen Part nicht für euch übernimmt.
  • Lasst den Hund im Garten nicht zu lange allein.
  • Einige Hunde mögen den Geruch der Zitrusfrüchte nicht. Wenn ihr also Zitronen- oder Orangenschalen an den betroffenen Stellen in eurem Garten verteilt, kann es sein, dass der Hund dort nicht mehr graben mag. Allerdings sollte der heimische Garten auch ein Ort sein, an dem sich der Hund wohl- und zu Hause fühlen darf. Deshalb sollten die Schutzmaßnahmen sowohl mit euren als auch mit den Interessen eures Hundes harmonieren.
  • Errichtet eine Buddelecke, die der Hund benutzen darf. Schickt ihn immer wieder dort hin, wenn er an einer anderen Stelle buddeln will. Mit versteckten Leckereien wirkt die Buddelecke auf den Hund besonders attraktiv, weshalb sich die Chance erhöht, dass er dort verbleibt. Schüttet die ausgehobenen Löcher immer wieder zu, damit der Hund dort erneut zu buddeln beginnen kann. Hinweis: Mit diesem Ansatz könnt ihr den Ort des Geschehens kontrollieren, er bietet euch aber keine echte Lösungsmöglichkeit. Falls ihr mit eurem Latein am Ende seid, solltet ihr die Inanspruchnahme eines Hundetrainers in Erwägung ziehen.

Welpe buddelt im Garten – was könnt ihr dagegen tun?

Damit der Welpe seine Leidenschaft fürs Buddeln gar nicht erst ausleben und entdecken kann, solltet ihr schon früh mit konsequenten Erziehungsmaßnahmen beginnen:

  1. Der Hund muss den Grundgehorsam und essenzielle Signalworte wie „Nein“ oder „Aus“ bereits kennen.
  2. Wenn ihr euren Welpen beim Buddeln erwischt, fordert ihr ihn sogleich mit einem Unterbrechungssignal (Nein/Aus) dazu auf, mit dem Graben aufzuhören. Wichtig ist, dass das Signalwort sofort ertönt und nicht erst, wenn der Hund schon eine Weile gräbt.
  3. Bietet eurem Hund nun eine interessante Alternative an. Ihr könnt zum Beispiel kuscheln oder miteinander spielen. Wählt etwas, das für den Hund besonders wertvoll ist, damit sich das Aufhören aus seiner Sicht lohnt. Für einen sportlichen Hund kann das eine Aktivität und für einen verfressenen Vierbeiner ein toller Kauartikel sein.

Um das Problem langfristig in den Griff zu bekommen, müsst ihr auch andernorts einschreiten, wenn euer Hund zu buddeln beginnt. Er kann sonst nicht zwischen den Stellen differenzieren, an denen ihr das Graben verbietet und denen, an denen ihr es ihm erlaubt.

Euer Hund buddelt nach Mäusen – was tun?

Falls ihr die Ursache für die Buddelleidenschaft eures Hundes auf das Vorhandensein von Mäusen und anderen Nagetieren schiebt, ist das zwar lästig, doch immerhin wisst ihr nun, wo ihr mit euren Gegenmaßnahmen ansetzen könnt. Versucht möglichst defensiv gegen die kleinen Nagetiere vorzugehen, beispielsweise durch Lebendfallen oder Ultraschall. Giftpräparate sind zwar wirkungsvoll, sollten in eurem Garten aber nicht zum Einsatz kommen, weil sie nicht nur die Mäuse, sondern auch den Hund in lebensbedrohlicher Weise gefährden können. Wenn euer Hund vor allem beim Spazierengehen in der Erde gräbt, solltet ihr in der Ernteperiode eine Gassiroute wählen, die nicht entlang der Felder führt. Außerdem solltet ihr Wiesen meiden, auf denen ihr Maulwurfshügel und Mauselöcher bereits mit bloßem Auge seht. Vorausgesetzt natürlich, das Verhalten ist von eurer Seite unerwünscht.

Gibt es einen Schutz gegen Buddeln?

Falls ihr euren Hund faktisch am Graben hindern wollt, könnt ihr eine bauliche Schutzvorrichtung installieren. Wenn ihr einen Zaun errichtet, haltet ihr euren Hund sehr effektiv von Blumen- und Gemüsebeeten fern. Falls ihr keine räumliche Trennung, sondern einen wirkungsvollen Tiefenschutz braucht, können massive Gehweg- oder Steinplatten eine geeignete Lösung für euch sein. Entweder legt ihr die Steine direkt auf die oberste Erdschicht auf oder ihr setzt sie in einer gewissen Tiefe ein. Die erste Variante hat den Vorteil besonders einfach und zeitsparend zu sein. Die zweite Option überzeugt durch ihren natürlichen Look, da ihr euren Garten wie gewohnt bepflanzen könnt. Allerdings dauert es eine Weile, bis das Gras nachgewachsen ist und sich der Garten von dem baulichen Eingriff regeneriert.

Wichtig ist, dass ihr kein unterirdisches Gitter verlegt, weil sich der Hund beim Buddeln die Krallen ein- oder ausreißen kann. Der Grabschutz sollte demnach flächig sein. Euer Hund wird die Buddelsperre nicht auf Anhieb verstehen und das Graben wahrscheinlich weiterhin probieren. Da er damit jedoch keinen Erfolg mehr hat, stellt er seine Bemühungen relativ schnell und dauerhaft ein.

Hat euer Hund schon mal euren Garten umgegraben? Wie habt ihr das Buddeln in den Griff bekommen? Wir freuen uns über eure Kommentare!

Kommentar schreiben

Unbenannt
Alle Informationen zum Datenschutz findest Du in der Datenschutzerklärung.

Alle Kommentare (0)

Schreibe als erstes einen Kommentar!