08.04.2023

Schlittenhunde und Co.

Nordische Hunderassen im Überblick

Die nordischen Schlittenhunde werden immer beliebter. Dabei wurden die Jagd- und Zughunde nicht unbedingt für den privaten Gebrauch gezüchtet, sondern für den praktischen Einsatz. Sie zeichnen sich durch eine besondere Robustheit aus und sind in der Haltung sehr anspruchsvoll. Aber ebenso sind sie treue Begleiter, die ihre Herrchen über einen langen Zeitraum hinweg begeistern können.

Was sind Schlittenhunde

Schlittenhunde sind eine Vielzahl von Rassen, die für das Ziehen von Schlitten oder Wagen gezüchtet wurden. Sie sind in der Regel um einiges kräftiger und größer als andere Hunde. Sie wurden ursprünglich von Ureinwohner der Arktis und anderen kalten Regionen zur Transportation und zur Jagd genutzt. Dabei lebten sie eng im Rudel und zusammen mit Menschen.
Es gibt viele verschiedene Schlittenhunderassen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Merkmalen. Heutzutage sind sie beliebte Haustiere.

Die Geschichte der Schlittenhunde

Die Geschichte der Schlittenhund Rassen beginnt im Prinzip mit der Besiedlung des hohen Nordens. Wie bereits erwähnt, wurden sie von den Ureinwohnern gezüchtet. Im Laufe der Zeit entstanden verschiedene Rassen von Schlittenhunden. Sie wurden in verschiedenen Regionen der Welt für verschiedene Aufgaben eingesetzt.
Während der 1920er Jahre gewannen Schlittenhunderennen an Popularität. Vor allem in Alaska und Kanada erfreuten sich viele Zuschauer an dieser Hundesportart.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden Schlittenhunde und andere nordische Hunderassen für das Militär ausgebildet. Sie waren in der Lage, schwieriges Gelände zu überqueren und dadurch Verletzte zu transportieren.
Bis in die heutige Zeit hinein wurden die Züchtungen immer weiter optimiert, und noch immer werden Schlittenhunde als wichtiges Verkehrsmittel in den unzulänglichen Gegenden der Welt genutzt.

Die Merkmale von Schlittenhunden

Das klassische Bild vom silbergrau-schwarzen Husky ist fest in unseren Köpfen, wenn wir an Schlittenhunde denken. Dabei gibt es noch andere Fellfarben, die bei reinrassigen Züchtungen aber eher dunkel sind und in graue Farbtöne tendieren. Bei einer Eigenschaft sind jedoch alle Schlittenhunde gleich. Sie sind besonders stark und sportlich. Ihre enorme Ausdauerleistung ermöglicht es ihnen, gewaltige Strecken zu überwinden.

Sie sind intelligenten Hunde. Ihr Wesen ist nicht aggressiv, aber sehr impulsiv. Sie brauchen sowohl körperliche als auch geistige Auslastung. Sportlichkeit ist für die Halter deswegen ein absolutes Muss und das Tier liebt es, einmal vor das Rad oder den Schlitten gespannt zu werden.

Welche Eigenschaften haben nordische Hunde?

Das hängt ganz von ihrer Züchtung ab. Während Jagdhunde deutlich aggressiver sind, sind Schlittenhunde vor allem sehr sportlich und auf ihre innere Hierarchie bedacht. Grundsätzlich sind die nordischen Hunde vom Wesen und vom Charakter her durchaus mit ihren westlichen Pendants vergleichbar. Wichtig ist, dass das Tier gut erzogen wird und gemäß seinem Charakter und seinem Wesen eine gute Verwendung im Haushalt finden kann. Eine artfremde Haltung ist bei nordischen Rassen besonders problematisch. Denn im hohen Norden war die Züchtung von Zier- und Prestigetieren weitaus weniger wichtig, als der praktische Nutzen der Züchtung.

Welche Hunde eignen sich als Schlittenhunde?

Huskys sind nicht die einzigen Rassen, die speziell für die Nutzung als Zugtiere gezüchtet wurden. Weitere Rassen, wie beispielsweise den Norwegischen Buhund, findet man in der FCI Gruppe 5 in allen Sektionen. Besonders beliebt sind aber vorallem der Sibirische Husky, der Alaskan Malamute, der Samojede, der Grönlandhund und der Kanadische Eskimohund.

Es fällt schnell auf, dass die Eingruppierung vorwiegend nordische Rassen betrifft. Diese werden auch als Bärenhund, Lapphund oder Elchhund bezeichnet. Das ist logisch, wenn man den doppelten Zweck der Züchtung als Jagdhund und als Zughund berücksichtigt. Im globalen Norden waren und sind Hunde eine ideale Alternative. Denn Pferde, Rinder und andere Zugtiere sind den harten Witterungsbedingungen in der Regel nicht gewachsen. Ein langes Fell, sowie eine ausgesprochen gute Konstitution und Robustheit sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schlittenhund. Nach diesem Konzept wurden so gut wie alle heutigen Schlittenhunde über Jahre hinweg gezüchtet.

Wie nennt man die Schlittenhunde?

Klassischerweise werden vor allem der Siberian Husky und Alaskan Malamute als Schlittenhunde bezeichnet. Diese Rassen zeichnen sich durch ihr dichtes Fell und ihre außergewöhnliche Kondition aus, was die wichtigsten Voraussetzungen für die Nutzung als Schlittenhund sind. Entsprechend reinrassige Züchtungen sind sehr teuer in der Anschaffung und benötigen in der Haltung sehr viel Erfahrung.

Sind Schlittenhunde Tierquälerei?

Dieser Vorwurf wird häufig erbracht, ist aber so nicht richtig. Denn die Tiere wurden für den Zweck gezüchtet und es widerspricht ihrem gesamten Wesen, wenn man sie nicht einsetzt. Einen Schlittenhund zu halten und ihm nicht ausreichend Bewegung zu bieten wäre viele eher eine Form der Tierquälerei, als ihn für den gedachten Zweck zu halten. Schlittenhunde brauchen die Bewegung ebenso dringend, wie Nahrung und Wasser. Das liegt in ihrer Natur und sie artfremd zu halten ist viel gefährlicher für das Tier, als ihr Einsatz als Schlittenhund für den Sport und den Transport.

Welche nordischen Hunderassen gibt es?

Rassen, die klassisch als Schlittenhunde bezeichnet werden, werden in die FCI Gruppe 5 Sektion 1: Nordische Schlittenhunde kategorisiert. Die Sektionen 2 und 3 enthalten weitere nordische Hunde. Diese wurden zur Jagd oder als Wach- und Hütehunde gezüchtet. Insgesamt kann man von deutlich über 20 verschiedenen Rassen ausgehen, sogar wenn man die Kreuzzüchtungen und die verschiedenen Stammbäume der westlichen Rassen unberücksichtigt lässt. Die Haltung von Hunden hat im Norden eine lange Tradition, die sich oft aus der praktischen Verwendung der Tiere ergab und ergibt. Zu den klassischen Züchtungen gehören die Rasse Laika, der Husky und der Elchhund.

Nordische Schlittenhunde Rassen

In der FCI-Gruppe 5 befasst sich die Sektion 1 mit den nordischen Schlittenhunden. Dazu gehören unter anderem:

1. Grönland

Grönlandhund: Eine spezielle Züchtung aus Grönland und aufgrund seiner Robustheit sehr beliebt. Sehr robust, verspielt und ein Rudeltier. Für Anfänger keine gute Entscheidung, denn das Tier benötigt sehr viel Aufmerksamkeit.

2. Kanada

Kanadischer Eskimo Hund: Der Urtyp der Rasse der nordischen Eskimo-Hunde und aufgrund von Neuzüchtungen eine vergleichbar junge Rasse. Seit den 1920iger Jahren ging der Bestand kontinuierlich zurück und das Schneemobil senkte die Nachfrage nach den Tieren. Heute als Modehund mit einigen Ansprüchen sehr beliebt.

3. Nordrussland

Samojede: Eine traditionsreiche Züchtung mit einer tausend von Jahren währenden Geschichte. Verfügt über einen ausgeprägten Jagdtrieb und ist ein selbstbewusster Begleiter.

4. USA

Alaska Malamute: Eine alte Hunderasse, deren Züchtung allerdings erst seit 1926 auf hohem Niveau betrieben wird. Bekannt für ihre Robustheit.
Sibirischer Husky: Eine Kreuzzüchtung aus regionalen und alten Hunderassen. Anspruchsvoller in der Pflege, aber besonders teamfähig.

Was ist ein nordischer Jagdhund?

Die nordischen Jagdhunde sind ebenfalls in der FCI-Gruppe 5 aufgeführt. Sie wurden in der Sektion 2 untergebracht und zeichnen sich vor allem durch ihre Größe aus. Auch das liegt in der Natur der Sache, denn die Tiere wurden für den Zweck der Jagd nach gefährlichem Großwild gezüchtet. Bären, Elche und andere große Tiere sollten durch sie gestellt werden. Ein nordischer Jagdhund ist ebenfalls ein Tier, dass sich nur erfahrene Halter zulegen sollte.

Nordische Jagdhunderassen

In der FCI-Gruppe 5, Sektion 2, befinden sich folgende Hunde:

1. Finnland

Finnen-Spitz: Ein klassischer Jagdhund mit langem Fell und sehr beliebt in Finnland. Sehr laut, sehr eigensinnig und ein absoluter Freigeist. Dafür unverwüstlich und ein treuer Begleiter in der Natur.
Karelischer Bärenhund: Ein mittelgroßes Tier, sehr verspielt und im Norden weitaus mehr beliebt als in den südlichen Gefilden. Als Freigeist mit besonderen Anforderungen im Bereich der Erziehung für Einsteiger keine gute Wahl.

2. Norwegen:

Norwegischer Elchhund Grau: Die graue Version des beliebten Elchhundes. Der Nationalhund Norwegens und für sein muskulöses Aussehen bekannt.
Norwegischer Elchhund Schwarz: Die schwarze Version des beliebten Elchhundes. Hat im Vergleich zum grauen Elchhund ein kurzes, schwarzes Fell und ist deutlich einfacher in der Haltung.
Norwegischer Lundehund: Ein spezialisierter Jagdhund und eine sehr anspruchsvolle Züchtung. Aufgrund seiner Vorliebe zur Vogeljagd muss die Erziehung unbedingt professionell erfolgen.

3. Russische Föderation

Ostsibirischer Laika: Der beliebteste Jagdhund der Welt und ein treuer Gefährte. Für Anfänger nicht geeignet, denn das Tier braucht einiges an Aufmerksamkeit.
Russisch-Europäischer Laika: Ebenfalls sehr beliebt und ein bekanntes Motiv. Das Tier erinnert ein wenig an einen Fuchs, und ist mindestens genauso intelligent. Auch mit diesem Laika-Hund dürften Anfänger stark gefordert sein.
Westsibirischer Laika: Weniger bekannte Rasse mit vielen Vorzügen. Reinrassige Züchtungen sind allerdings schwer zu finden und die Ansprüche des Tieres sind für Anfänger mit wenig Zeit nicht gut geeignet.

4. Schweden:

Norbottenspitz: Ein in Schweden sehr beliebter Hund und die Grundlage für viele weitere Züchtungen. Ein sehr beliebter Familienhund mit starkem Bewegungsdrang.
Schwedischer Elchhund: Im Süden Europas eine eher seltene Züchtung. Sehr beliebt als Familienhund und intelligent genug, um als Diensthund eingesetzt zu werden.

Nordische Wach- und Hütehunde Rassen

Die nordischen Wach- und Hütehunde befinden sich ebenfalls in der FCI-Gruppe 5, in der Sektion 3. In Zentraleuropa sind diese Hunde weitestgehend unbekannt. Allerdings sind die Tiere in ihren Gefilden sehr beliebt. Es handelt sich in der Regel meist um sehr große Hunde. Die Jagdhunde waren vor allem auf Großwild ausgerichtet, während die Hütehunde häufig sehr große Flächen zu bewachen hatten. Bei richtiger Erziehung sind die Tiere treue Begleiter und in jeder Situation absolut zuverlässig.

1. Finnland

Finnischer Lapphund: Eine auch heute noch sehr beliebte Züchtung mit einem ausgeprägten Beschützerinstinkt. Zudem ein guter Hund für Einsteiger in die Hundehaltung, die einen treuen Gefährten mit einem milden Charakter suchen.
Finnischer Lapplandhirtenhund: Ein Hirtenhund, der speziell für die kalten Winter und die Bewachung von Elchherden gezüchtet wurde. Ein toller Familienhund mit vielen guten Eigenschaften.

2. Island

Islandhund: In Island hat das Tier einen Kultstatus, ist aber über die Grenzen des Landes hinaus weitaus weniger bekannt. Ein klassischer Hütehund mit einem anhänglichen und verspielten Charakter.

3. Norwegen

Norwegischer Buhund: Eigentlich ein Schlittenhund, wurde aber später immer mehr auf Hüte- und Wachaufgaben gezüchtet. Auch für Einsteiger in die Hundehaltung gut geeignet.

4. Schweden

Schwedischer Lapphund: Das Pendant zum Finnischen Lapphund und in Schweden eine sehr beliebte Züchtung. Im Gegensatz zum Finnischen Lapphund ist die Züchtung aus Schweden meist einfarbig.
Schwedischer Wallhund: Vermutlich eine mittelalterliche Züchtung, die als Hütehund und für die Rattenjagd gezüchtet wurde. Aufgrund seines robusten Charakters und seines hohen Energielevels eher für erfahrene Halter geeignet.

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