24.07.2023

Der Hund humpelt

kleiner Fehltritt oder ernsthaften Erkrankung?

Für jeden Hundebesitzer ist es erst einmal ein Schreck, wenn der geliebte Hund humpelt oder gar zu lahmen scheint. Ein verändertes Gangbild kann viele Ursachen haben. Eine kleine Verletzung kann ebenso dahinterstecken, wie eine ernsthafte Erkrankung. Das tückisch ist jedoch, dass sich nicht jede Verletzung bzw. Ursache sofort erkennen lässt. Bei einer Vielzahl an Ursachen könnt ihr eurem geliebten Hund selbst helfen. Andere Ursachen hingegen erfordern den Gang zum Tierarzt. Wie ihr richtig reagiert und welche möglichen Ursachen in Betracht kommen, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Hund humpelt: Mögliche Ursachen

Wenn euch auffällt, dass euer Hund humpelt, heißt es erst einmal Ruhe bewahren. Vielmehr solltet ihr euren Hund genau beobachten. Achtet auf das Gangbild und ob euer Hund Schmerzen hat. Ihr kennt eure Fellnase am besten und könnt somit auch die Veränderung gut wahrnehmen. Dies ist wichtig bei der Ursachenforschung. Nicht jedes Humpeln ist gleich und je nach Ursache kann das Humpeln plötzlich, dauerhaft oder hin und wieder auftreten. Was kann es sein, wenn ein Hund humpelt? Die gängigsten Ursachen haben wir euch hier zusammengefasst.

Leichte Verletzung

Euer Hund humpelt plötzlich, während er vorher noch einen ganz normalen Gang hatte. Dies kann eine ganz simple Ursache haben. Unter anderem können Fremdkörper oder Insektenstiche ursächlich sein. Aber auch eine Verstauchung, Zerrungen oder eine Verrenkung können dafür sorgen, dass ein plötzliches Humpeln auftritt. Zudem können auch eingerissene Krallen schmerzhaft sein und dazu führen, dass der Hund versucht, die Pfote nicht zu belasten.

Schwere Verletzungen

Plötzliche Änderungen des Gangs können aber auch durch schwerere Verletzungen hervorgerufen werden. Zu den schweren Verletzungen zählen Knochenbrüche, Gelenkverletzungen, Sehnen- oder Muskelrisse. Ebenso zählen durch Traumata hervorgerufenen Nervenreizungen und -schädigungen zu den schweren Verletzungen. Dies kann nicht nur zu einem Humpeln führen. Entsprechend können diese Verletzungen auch zu einer schweren Lahmheit führen. Zu den häufigsten schweren Verletzungen zählt nicht nur bei Sportlern, sondern auch beim Hund der Kreuzbandriss.

Durch Genetik bedingte Erkrankungen

Nicht immer ist eine Verletzung ursächlich für das Humpeln eines Hundes. Auch Erbkrankheiten können dazu führen, dass sich das Gangbild des Hundes ändert. Besonders häufig kommt die Hüftgelenksdysplasie (HD) vor. Oft tritt durch das nicht richtig ausgebildete Hüftgelenk die Arthrose in der Hüfte bereits in jungem Alter auf. Dies kann auch eine andauernde Lahmheit auslösen. Durch Übergewicht eures treuen Begleiters können die Probleme noch zusätzlich verstärkt werden.

Altersbedingte Problematiken

Bei jungen Hunden kann es bei Wachstumsschüben zum Teil dazu kommen, dass die Tiere humpeln. Auch sind junge Hunde deutlich stürmischer als ihre älteren Artgenossen. Jungtiere toben häufig weitaus mehr herum als ältere Tiere. So ist auch die Verletzungsgefahr deutlich höher bei jungen Hunden.

Ist euer Hund hingegen schon im Seniorenalter? Dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Arthrose recht hoch. Das Humpeln ist dann meist an nasskalten Tagen stärke als an warmen Tagen. Zudem führt eine Arthrose auch dazu, dass nach einer Ruhephase das Humpeln stärker zum Vorschein kommt. Hinzu kommt, bei älteren Hunden generell die Beweglichkeit abnimmt. So leiden ältere Hunde häufig unter Steifheit. Die eingeschränkte Beweglichkeit lässt das Verletzungsrisiko deutlich ansteigen.

Erste Hilfe wenn der Hund humpelt

Wenn ihr Erste Hilfe bei eurem Hund leistet, müsst ihr folgendes beachten: Im ersten Schritt ist es wichtig, die Nerven zu bewahren. Handelt keinesfalls unreflektiert. Ist euer Hund in seiner Bewegung eingeschränkt? Dann solltet ihr das Gangbild beobachten. Hund humpelt vorne oder hinten, dies ist ein erster Hinweis. Jeder Hinweis ist wichtig, um dem Problem auf den Grund zu gehen. Tritt der Hund mit einer Pfote nicht richtig auf? Zieht euer Hund vielleicht das Bein nach? Springt er nicht mehr aufs Sofa oder tut sich sogar schwer beim Aufstehen? Diese Fragen solltet ihr beantworten können. Da die Ursachen recht unterschiedlich sein können, ist es wichtig genau hinzuschauen.

Was hilft gegen Humpeln beim Hund?

Im ersten Schritt solltet ihr für Schonung sorgen. Dann solltet ihr das betroffene Bein auf sichtbare Verletzungen wie Schnitte, Bisse und Stiche absuchen. Vergesst dabei auch nicht die Ballen. Eventuell ist eine Kralle eingerissen oder Fremdkörper wie Glasscherben, Dornen, Steinchen sitzen zwischen den Ballen. Auch kleine Risse oder wunde Stellen an den Ballen können Schmerzen verursachen und dazu führen, dass euer Hund humpelt. Sind Fremdkörper vorhanden, solltet ihr diese vorsichtig entfernen. Verletzungen solltet ihr natürlich säubern und versorgen.

Könnt ihr sichtbare Verletzungen und Fremdkörper ausschließen?

Dann solltet ihr im nächsten Schritt die Gelenke abtasten. Achtet dabei auf Schmerzreaktionen und darauf, ob überwärmte Punkte zu fühlen sind. Trifft dies auch nicht zu, könnte eine Verhärtung der Muskeln oder eine Verspannung für das Humpeln verantwortlich sein. Hier ist eine leichte Massage häufig eine Wohltat für euren Vierbeiner. Zudem solltet ihr die Gelenke vorsichtig durchbewegen und auf eventuelle Reaktionen eures Hundes achten.

Was kann ich tun, wenn mein Hund sich vertreten hat? Dann solltet ihr sofort für Ruhe sorgen. Beginnt zeitnah, das betroffene Bein mit einer Kompresse zu kühlen. Dies sorgt für eine erste Linderung der Schmerzen und reduziert Schwellungen.

Wie erkenne ich eine Verstauchung beim Hund? Wie auch beim Menschen geht eine Verstauchung bei eurem treuen Begleiter ebenfalls mit einem akuten Schmerz einher. Neben einer Schwellung des betroffenen Gelenks kommt es zur Einschränkung der Beweglichkeit. Zudem kann ein Bluterguss oder eine Rötung sowie eine Berührungsempfindlichkeit durch die Verstauchung hervorgerufen werden. Traumeel, wenn der Hund humpelt, ist ebenfalls immer empfehlenswert. Das Medikament wirkt schmerzstillend und entzündungshemmend. Grundsätzlich gehört Traumeel in jede Hausapotheke. Sowohl, wenn der Hund plötzlich humpelt als auch bei Arthritis bzw. Arthrose ist eine Behandlung mit Traumeel möglich.

Wann ihr zum Tierarzt solltet

Wie lange darf ein Hund humpeln? Spätestens nach zwei Tagen sollte das Humpeln abnehmen. Habt ihr euren Hund erstversorgt und dafür gesorgt, dass dieser möglichst wenig auf den Beinen ist? Dann sollte zügig eine sichtbare Besserung eintreten. Beobachtet euren Hund. Hat sich nach zwei Tagen das Gangbild nicht verbessert, solltet ihr den Tierarzt unbedingt aufsuchen.

Was macht der Tierarzt, wenn der Hund humpelt?

Im ersten Schritt wird der Tierarzt das Gangbild des Hundes bewerten. Auch Fragen zum Humpeln des Hundes wird der Tierarzt stellen. Es ist wichtig, wann das Humpeln das erste Mal aufgetreten ist. In welcher Situation der Hund humpelt, ist ebenso ein wichtiger Hinweis. Zudem solltet ihr genau berichten, ob sich das Humpeln seit dem ersten Auftreten bis zum Tierarztbesuch verbessert oder verschlechtert hat. Sonstige Auffälligkeiten solltet ihr dem Tierarzt ebenfalls berichten. Humpelt der Hund zum Beispiel nach dem Aufstehen, dann besteht der Verdacht auf Arthrose. Der Tierarzt wird euren Hund noch genauer untersuchen. Er wird nochmals prüfen, ob Verletzungen, Schwellungen oder aufgeheizte Stellen, Blutergüsse und Co vorhanden sind. Im Anschluss entscheidet der Tierarzt, ob eine Röntgenuntersuchung oder auch eine Computertomografie notwendig sind.

Ist die Diagnose gestellt, kann es mit der jeweiligen Behandlung losgehen. Oft reicht eine Behandlung mit Salben oder das ruhig Stellen des betroffenen Beins aus. In anderen Fällen werden Medikamente zur Behandlung eingesetzt. Ebenso kann zum Beispiel bei einem Kreuzbandriss oder einem Bandscheibenvorfall ein OP nötig werden. So groß das Spektrum an Ursachen ist, so vielfältig ist auch das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten. Grundsätzlich solltet ihr den Tierarztbesuch nicht zu lange hinauszögern und im Zweifelsfall sofort einen Tierarzt aufsuchen. Euer schnelles Handeln kann eurem Liebling Schmerzen ersparen. Je früher mit einer gezielten Behandlung durch den Tierarzt begonnen wird, umso schneller wird es eurem Hund besser gehen.

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