30.11.2021

Übergewicht Hund

Die Folgen und was ihr dagegen tun könnt

Ihr vermutet, dass euer Hund an Übergewicht leidet? Dann solltest ihr schnell handeln. Denn ist der Hund zu dick, kann es zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Zudem kann euer Haustier eine Adipositas (Fettleibigkeit) entwickeln. Hier erfahrt ihr, wie ihr erkennen könnt, dass euer Hund zu viel Gewicht mit sich herumträgt. Zudem bekommt ihr hilfreiche Tipps und Tricks, um Übergewicht beim Hund vorbeugen oder behandeln könnt.

Übergewicht Hund erkennen – wann ist ein Hund übergewichtig

Zunächst einmal müsst ihr feststellen, ob euer Hund Übergewicht hat. Das ist manchmal gar nicht so leicht. Denn einige Hundebesitzer erkennen nicht, dass ihr Hund zu dick ist. Kein Wunder, ein Hund wird nicht über Nacht fett. Ein Halter gewöhnt sich an das Aussehen seines Hundes. Manchmal sind es Freunde oder Bekannte, die sie darauf aufmerksam machen, dass der Hund fett ist. Um dem vorzubeugen, ist es wichtig, dass ihr euren Hund regelmäßig auf die Waage stellt. Doch nicht nur anhand des Gewichts könnt ihr feststellen, ob euer Hund Übergewicht hat. Folgende Anzeichen deuten auf zu viel Gewicht hin:

  • Verlust der Bewegungsfreude
  • Abnahme der Kondition
  • Rippen sind nicht mehr ertastbar
  • Die Taille ist nicht mehr zu erkennen

Der Body Condition Score (BCS) beim Hund

Mithilfe des BCS könnt ihr erkennen, ob euer Hund Idealgewicht hat, er zu dick ist oder ob euer Hund fett ist. Mit dem BCS wird die Körperform eures Hundes bewertet. Dafür müsst ihr den Hund von oben und von der Seite begutachten und den Rippenbereich abtasten. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Abstufungen beim Body Condition Score:

BCS 1 : Stark untergewichtiger Hund

  • Knochenvorsprünge im Becken-, Lenden-, Rippenbereich sind deutlich sichtbar.
  • Körperfett und Muskelmasse sind nicht erkennbar.
  • Die Rippen sind deutlich zu sehen und zu spüren.

BCS 2 : Untergewichtiger Hund

  • Lendenwirbel und Beckenknochen sind sichtbar.
  • Die Taille ist sehr stark ausgeprägt.
  • Von der Seite aus könnt ihr die Anhebung der Bauchlinie vor dem Becken gut erkennen.
  • Die Rippen lassen sich gut ertasten.

BCS 3 : Hund mit normalem Gewicht

  • Von oben und der Seite betrachtet könnt ihr die Taille gut erkennen.
  • Der Hund verfügt über erkennbare Muskeln.
  • Die Rippen sind ertastbar und haben eine dünne Fettschicht.

BCS 4 : Dicker Hund (leicht übergewichtig)

  • Die Taille ist nicht klar definiert.
  • Im Lendenbereich und Schwanzabsatz zeigen sich Fettpolster.
  • Die Rippen sind nur schwer unter der Fettablagerung zu ertasten.

BCS 5 : Fetter Hund (stark übergewichtig)

  • Am Brustkorb, der Wirbelsäule, dem Hals und Schwanzansatz sind deutliche Fettpolster zu erkennen.
  • Eine Taille ist nicht mehr vorhanden.
  • Der Hund hat, von oben betrachtet, eine ovale Form.
  • Rippen sind nur mit starkem Druck zu ertasten.
  • Der Bauch ist deutlich vergrößert. Seitlich betrachtet hängt er stark durch

Übergewicht Hund Ursachen – wieso wird ein Hund übergewichtig?

Der häufigste Grund für Übergewicht beim Hund ist, dass er mehr Kalorien aufnimmt, als er verbraucht. Das kann schneller gehen, als ihr vielleicht denkt. Denn schon ein 190 Gramm schwerer Kauknochen hat 699 Kalorien. Ein 50 Gramm schweres Schweineohr schlägt mit 216 Kalorien zu Buche. Das wären bei einem 20 Kilogramm schweren Hund 21 % der empfohlenen Kalorienzufuhr am Tag. Aber auch zu wenig Bewegung oder eine Erkrankung kann zu Übergewicht bei Hunden führen. Achtet also darauf, dass euer Hund jeden Tag genügend Bewegung bekommt und lasst seinen Gesundheitszustand mindestens einmal im Jahr vom Tierarzt überprüfen.

Milztumor Hund dicker Bauch

Leidet euer Hund an Milzkrebs, kann es dazu kommen, dass sein Bauch dick erscheint, ohne dass er an Übergewicht leidet. Zu den weiteren Symptomen bei einem Milztumor kommen Bauchschmerzen gepaart mit wenig Appetit hinzu. Außerdem wirkt euer Hund schlapp und hat keinen Spaß zu spielen. Vermutet ihr einen Milztumor bei eurem Hund, solltet ihr umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Lebertumor Hund dicker Bauch

Euer Hund leidet an Gewichtsverlust, aber sein Bauch schein aufgebläht? Dann kann es sein, dass euer Hund unter einem Lebertumor leidet. Erste Anzeichen für eine Erkrankung der Leber sind Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen sowie vermehrter Durst gepaart mit häufiger Urinabgabe. Da sich bei Fortschreiten der Erkrankung auch Flüssigkeiten im Bauchraum absetzen, kann es sein, dass der Bauch dick aussieht, ohne dass euer Hund an Übergewicht leidet. Vermutet ihr eine Erkrankung der Leber, sollte der Hund umgehend von einem Tierarzt untersucht werden.

Übergewicht Hund Folgen – dazu kann Übergewicht bei euren Vierbeinern führen

Als Faustregel gilt: Zu schwer bedeutet ungesund! Leidet ein Hund dauerhaft an Übergewicht, können gleich verschiedene Bereiche des Körpers erkranken. Ein zu viel an Gewicht schadet den Gelenken, da sie überbelastet sind. Zudem ist die Abwehr von dicken Hunden schlechter als von Hunden mit Idealgewicht. Auch Lunge und Zwerchfell können massiv unter dem mehr an Gewicht leiden. Darüber hinaus entwickeln übergewichtige Hunde oft Tumore. Darüber hinaus ist das Herz von Hunden mit Adipositas stärker belastet. Ist der Hund zu dick, ist das also nicht ein reiner optischer Makel, es gefährdet akut seine Gesundheit und verringert somit seine Lebenserwartung.

Hund wird immer dicker? – wie werdet ihr es am besten wieder los

Bemerkt ihr, dass euer Hund immer mehr an Gewicht zulegt, ist es ratsam einen Tierarzt zu konsultieren. Dieser kann feststellen, ob eine Erkrankung vorliegt. Ist das nicht der Fall, sind eine falsche Ernährung oder zu wenig Bewegung als Verursacher zu nennen. Führt ein Ernährungstagebuch, in dem ihr festhaltet, was euer Hund zu fressen bekommt. So könnt ihr herausfinden, was für die Gewichtszunahme verantwortlich ist. Nimmt euer Hund nur so viele Kalorien zu sich wie empfohlen, dann liegt ein Bewegungsmangel nahe. Entscheidet euch entweder für eine Reduktionsdiät oder mehr Bewegung.

Übergewicht beim Hund – Zeit für eine Diät

Liegt der Ursprung eures Hundes in einem Übermaß an Kalorien, ist es Zeit für eine Diät. Dabei geht es nicht nur darum, möglichst schnell möglichst viel Gewicht zu verlieren. Es geht viel mehr darum, ein gesundes Verhältnis zwischen Futter und Leckereien zu erkennen. Dem Hund einfach von einem Tag auf den anderen nur noch die Hälfte seines Futters zu geben, bringt meist wenig. Der Hund ist an die Futtermenge gewöhnt und wird sehr hungrig sein. Es ist besser, auf ein Diätfutter zurückzugreifen. Dann bekommt der Hund seine gewohnte Futtermenge, das Futter ist aber kalorienreduziert. Behaltet im Hinterkopf, dass Übergewicht meist über Jahre hinweg entsteht. Daher wird es auch eine gewisse Zeit dauern, bis es wieder verschwunden ist. Bleibt in der Zeit stets konsequent und denkt an die Gesundheit eures Hundes.

Belohnungs-Alternativen zu ungesunden Leckereien

Ihr habt bislang immer Leckereien zur Belohnung eingesetzt und fragt euch, was ihr eurem Hund nun anbieten könnt? Hier kommen smarte Lösungsideen. Anstatt mit Futter könnt ihr euren Hund mit Streicheleinheiten oder starkem Zuspruch Wirkt das nicht, dann könnt ihr eurem Hund eine klein geschnittene Mohrrübe als Leckerli anbieten. Zudem könnt ihr euren Hund durch eine ausgiebige Fellpflege, gemeinsames Spielen oder ein besonderes neues Spielzeug eine Freude machen. Eine gute Mensch-Hund-Beziehung sollte niemals ausschließlich auf der Futtergabe beruhen.

Dicker Hund? – mehr Bewegung als Lösung?

Je nachdem, wie viel Übergewicht der Hund hat, kann Bewegung hilfreich sein. Aber Achtung: Bei einem sehr stark übergewichtigen Hund werden die Gelenke sehr stark beansprucht und überlastet. Schwimmen ist ein gutes Maß, um einen adipösen Hund schonend zu bewegen. Aber auch größere Gassirunden können ihren Teil dazu beitragen. Ist der Hund nur leicht übergewichtig, dann kann ein mehr an Bewegung durchaus Teil der Lösung sein. Vor allem dann, wenn der Hund nicht viele Leckereien bekommt und trotzdem dicker wird. Dann liegt meist ein Bewegungsmangel vor. Schafft ihr es nicht, euren Hund genug zu bewegen, könnt ihr einen Hundesitter engagieren. Deren Job ist es, jeden Tag mit eurem Hund spazieren zu gehen, während ihr arbeiten müsst.

So wird die Diät eures Hundes ein Erfolg

Zum Abschluss noch einige Tipps für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion eures Hundes:

  • Bleibt konsequent und haltet euch strikt an den neuen Ernährungsplan!
  • Dokumentiert die Diät des Hundes mithilfe einer Tabelle oder Fotos.
  • Für Paare/Familien: Zieht gemeinsam an einem Strang! Jeder muss sich an die neuen Ernährungsregeln halten.
  • Freut euch bald einen Hund mit Idealgewicht zu haben, der ein gesünderes Leben führt.

Musstet ihr euren Liebling auch schon mal auf Diät setzen? Schreibt uns eure Erfahrungen gerne in die Kommenare.

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Alle Kommentare (1)

P. Ulrich
05.11.2022 21:57 Uhr

Bin dabei ihm Diätfutter zu geben schon seit ca. 2 Monaten und auch schon sichtbar. Bin aber unsicher wie lange man Diätfutter geben darf

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