15.08.2022

Die Bracke

alles über Laufhunde, Schweißhunde und ihre Verwandten

Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen werden in der FCI-Gruppe 6 zusammengefasst, dazu zählen auch viele Bracken. Von der Alpenländischen Dachsbracke bis zur Westfälischen Dachsbracke sind in dieser Liste über 80 Hunderassen aufgeführt. Ein Großteil davon sind Bracken.

Was ist eine Bracke?

Bracken sind stets Laufhunde, Rassen, die gezüchtet wurden, um ihrem Herrchen bei der Jagd zu helfen. Sie nehmen die Witterung des Wildes auf und folgen der Spur, stets mit der Nase auf dem Boden. Wenn sie das Wild entdeckt haben, treiben sie es zu ihrem Menschen. Sie bellen häufiger als andere Jagdhunde, wenn sie eine Spur verfolgen. Eingesetzt werden sie bei der Jagd auf „niederes Wild“, beispielsweise auf Füchse oder bei der Hasenjagd. Bracken sind es gewohnt, kilometerlang zu laufen. Es sind äußerst aktive Hunde, die ausgelastet werden müssen. Auch wenn sie sich eng an ihren Menschen binden und Familienanschluss zu schätzen wissen, eignen sie sich nicht als reine Familienhunde. In der Regel werden Bracken je nach Rasse zwischen 45 Zentimeter und 60 Zentimeter groß. Als Idealmaß gelten bei einigen Brackenrassen 50 Zentimeter. Eine Ausnahme sind die Dachsbracken und die Berner Niederlaufhunde. Sie erreichen nur eine Schulterhöhe von 35 Zentimeter bis 40 Zentimeter.

Die Merkmale von Lauf- und Schweißhunden

Als Jagdhunde müssen Lauf- und Schweißhunde ausdauernd sein, wendig und schnell. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen, doch allen ist eines gemein: Sie sind schlank und stehen auf langen, schmalen Beinen. Meist haben sie ein kurzes Fell, damit sich die Haare nicht in Sträuchern und im Unterholz verfangen. Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Lauf- und Schweißhunde wurden in Italien gezüchtet, auf dem Balkan und in den Alpenländern, in Frankreich, Großbritannien, den baltischen Staaten, Skandinavien und in vielen anderen Ländern. Ihre Größe und ihr Äußeres wurden an die jeweiligen Gegebenheiten und das Wild, das sie jagen, angepasst. Während die größten unter ihnen durchaus eine Größe von 70 Zentimetern erreichen können, werden die kleinsten Lauf- und Schweißhunde nur etwa halb so groß. Eines haben sie alle gemeinsam: ihre hängenden Ohren. Das hat durchaus einen praktischen Sinn. Durch diese Schlappohren wird das eigentliche Ohr vor Verletzungen geschützt, wenn sie im Wald unterwegs sind und dem Wild hinterherjagen.

Was einen Hund der FCI-Gruppe 6 ausmacht

Lauf- und Schweißhunde sind Arbeitshunde, die ihre Aufgaben lieben und sie benötigen, um glücklich zu sein. Sie verfügen über eine besonders feine Nase, mit der sie die Spur des Wildes wittern und verfolgen können. Dabei gehen sie extrem konzentriert vor. Oft wird ihnen eine gewisse Sturheit nachgesagt. Und wirklich haben sie ihren eigenen Kopf. Das liegt aber daran, dass die Hunde bei einer Jagd nicht ständig stur bei ihrem Menschen bleiben. Die intelligenten Hunde entfernen sich oft weite Strecken von ihm und müssen dann eigenständige Entscheidungen treffen. Blinder Gehorsam ist ihnen fremd. Sie denken bei ihrer Arbeit mit und möchten der Partner des Menschen sein, nicht nur ein Befehlsempfänger. Bei alledem sind sie aber auch sensibel. Die wenigsten Lauf- und Schweißhunde eignen sich für die Zwingerhaltung. Die meisten sind es gewohnt, bei ihrem Menschen und ihrer Familie zu leben und ein Teil von ihr zu sein. Sie wollen mit ins Haus kommen und am Familienleben teilnehmen. Wenn sie durch ihre Aufgaben ausgelastet sind, sind sie auch tolle Familienhunde und echte Kinderkumpel. Doch sie auszulasten ist schwer und kann oft nur bei der Jagd geschehen. Manche Rassen werden daher nur an Jäger abgegeben.

Geschichte und Herkunft der Laufhunde, Schweißhunde und ihrer Verwandten

Die Geschichte der Bracken reicht bis in die Antike zurück. Vermutlich ist die Hunderasse noch älter, denn seit jeher sind Hunde treue Begleiter des Menschen bei der Jagd. Bereits in römischen Schriften wird die Art des Jagens mit Bracken beschrieben. Auch Kelten und Germanen erzogen einige ihrer Hunde zu Gehilfen bei der Jagd. In Schriftstücken aus dem frühen Mittelalter, also ab 500 nach Christus, wird erstmals eine Rasse namens „Bracco“ erwähnt. Von den Bracken stammen alle langohrigen Jagdhunderassen ab.

 

Brackenrassen – wer gehört dazu

In der FCI-Liste 6 werden folgende Brackenrassen aufgeführt:

  • Alpenländische Dachsbracke
  • Berner Laufhund
  • Berner Niederlaufhund
  • Brandlbracke/Vieräugl
  • Deutsche Bracke
  • Erdélyi Kopó
  • Estnische Bracke
  • Jura Laufhund
  • Luzerner Laufhund
  • Save-Bracke
  • Schwarzwildbracke
  • Schwyzer Laufhund
  • Schwyzer Niederlaufhund
  • Steirische Rauhhaarbracke
  • Tiroler Bracke
  • Westfälische Dachsbracke
  • Österreichische Glatthaarige Bracke

Laufhunde: Rassen

Laufhunde sind in der Regel schneller als Bracken. Manche Laufhunde können zur Jagd mit einer Hundemeute eingesetzt werden. Während Bracken immer Jagdgehilfen auf Niederwild sind, können einige Laufhunde ihre Menschen bei der Jagd auf Schwarzwild, also Wildschweine und Groß- und Hochwild zur Seite stehen. Die Übergänge zu den Schweißhunden sind fließend, manche Laufhunde können auch als Schweißhunde eingesetzt werden und umgekehrt.

In der FCI-Gruppe 6 sind folgende Laufhunde gelistet:

  • American Foxhound
  • Anglo-français de petite vénerie
  • Ariégeois
  • Basset Artesien Normand
  • Basset bleu de Gascogne
  • Basset fauve de Bretagne
  • Basset Hound
  • Beagle
  • Beagle Harrier
  • Billy
  • Black and Tan Coonhound
  • Bloodhound
  • Bosanski Ostrodlaki Gonic – Barak
  • Briquet Griffon Vendéen
  • Chien d’Artois
  • Crnogorski Planinski Gonic
  • Dreifarbiger Serbischer Laufhund
  • Drever
  • Dunker
  • English Foxhound
  • Français blanc et noir
  • Français blanc et orange
  • Français tricolore
  • Gascon Saintongeois
  • Gonczy Polski
  • Grand anglo-français blanc et noir
  • Grand anglo-français blanc et orange
  • Grand anglo-français tricolore
  • Grand Basset Griffon Vendéen
  • Grand bleu de Gascogne
  • Grand Gascon Saintongeois
  • Grand Griffon Vendéen
  • Griffon bleu de Gascogne
  • Griffon fauve de Bretagne
  • Griffon Nivernais
  • Haldenstövare
  • Hamiltonstövare
  • Harrier
  • Hellinikos Ichnilatis
  • Hygenhund
  • Montenegrinischer Gebirgslaufhund
  • Ogar Polski
  • Otterhound
  • Petit Basset Griffon Vendéen
  • Petit Bleu De Gascogne
  • Petit Gascon Saintongeois
  • Poitevin
  • Porcelaine
  • Posavski Gonic
  • Rastreador Brasileiro
  • Sabueso Español
  • Schillerstövare
  • Segugio Italiano a pelo forte
  • Segugio Italiano a pelo raso
  • Segugio Maremmano
  • Serbischer Laufhund
  • Serbski Gonic
  • Slovenský Kopov
  • Smålandsstövare
  • Srpski Trobojni Gonic
  • Stichelhaariger Bosnischer Laufhund
  • Suomenajokoira/Finnischer Laufhund

Schweißhunde: Rassen

Im Gegensatz zu den Laufhunden, die das Wild vor dem Schuss aufspüren und zu ihrem Menschen treiben, haben Schweißhunde die Aufgabe, das Wild zu verfolgen und zu stellen, wenn es getroffen wurde, aber noch davonlaufen kann. „Schweiß“ bedeutet in der Jägersprache das Blut des verletzten Tieres. Auch nach Verkehrsunfällen können sie verletztes Wild aufspüren, damit dem Tier geholfen werden kann.

Schweißhunde sind nach der FCI-Gruppe 6:

Verwandte Rassen

In der Sektion 3 Verwandte Rassen werden nur zwei Rassen geführt.

Welche Jagdhunderassen gibt es außerdem noch?

Neben den vorgestellten Hunderassen gibt es Jagdhunde, die anderen FCI-Gruppen zugeordnet sind. Die bekanntesten sind wohl die Erdhunde mit ihrem typischen Vertreter, dem Dackel. Sie spüren die Beute in ihrem Bau auf und treiben sie heraus. Vorstehhunde suchen und finden ebenfalls Beute, doch anders als andere Jagdhunde treiben sie diese nicht zu ihren Menschen, sondern verharren still mit erhobener Vorderpfote, die anzeigt, wo sich das Wild befindet. Apportierhunde suchen das erlegte Wild und bringen es zu ihrem Menschen. Sie kommen vor allem bei der Entenjagd zum Einsatz.

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