Welsh Terrier Steckbrief

Klein, aber oho

Welsh Terrier gelten als ideale Familienhunde. Doch ihr dürft die kleinen Draufgänger nicht unterschätzen. Sie sind äußerst intelligent und lebhaft. Mit der nötigen Auslastung und einer konsequenten Erziehung werden sie aber zum idealen Begleithund für die ganze Familie.

Geschichte des Welsh Terriers

Welsh Terrier sind weltweit die älteste Terrierrasse. Bereits im 10. Jahrhundert waren die Black and Tan Terrier bekannt. Der Name Welsh Terrier beziehungsweise Carnarvonshire Welsh Terrier wurde erstmals in einem Dokument aus dem Jahr 1737 erwähnt. Jahrhundertelang begleiteten die kleinen Terrier ihre Menschen bei der Jagd auf Füchse, Dachse und anderes Niederwild. Ihre Aufgabe war es, die Tiere aus dem Bau zu treiben, ohne sie zu verletzen. Sie arbeiteten dabei wie alle Terrier unter der Erde, „Terrier“ ist abgeleitet von dem lateinischen Wort „Terra“ für Erde. Doch sie wurden nicht nur zur Jagd eingesetzt. Als Hofhunde bewachten sie das Anwesen der Bauern und hielten die Ställe frei von Ratten, Mäusen und anderen unerwünschten Gästen.

In der walisischen Abgeschiedenheit fand keine Vermischung mit anderen Hunden statt und so behielt der Welsh Terrier all die Zeit sein Aussehen und seinen Charakter bei. Er wurde aber auch nicht über die Grenzen von Wales hinaus bekannt. Seine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Airedale Terrier, sowohl vom Aussehen als auch vom Charakter, täuscht. Die beiden Rassen sind nicht näher miteinander verwandt. Trotzdem wird der Welsh Terrier oft als kleiner Airedale Terrier bezeichnet. Der erste Welsh Terrier Rassehunde Club wurde im Jahr 1886 gegründet, Rassestandards wurden festgelegt und mit der gezielten Zucht begonnen. In Deutschland werden die Welsh Terrier und ihre Züchter seit 1931 vom Club für Terrier betreut. Durch die internationale Organisation FCI ( Fédération Cynologique Internationale) wurde die Rasse im Jahr 1954 anerkannt.

Wesen und Charakter

Ein Welsh Terrier punktet mit einer breiten Palette positiver Eigenschaften. Welsh Terrier sind lebhaft, fröhlich und verspielt. Sie bringen daher die besten Voraussetzungen mit, ein echter Kumpel für die ganze Familie zu werden. Besonders zu Kindern ist er liebevoll und weiß es zu schätzen, wenn sie mit ihm spielen und toben. Er ist anhänglich und lässt sich bei guter Erziehung leicht führen. Die intelligenten Hunde sind aufgeweckt und lernen leicht. Sie stehen gerne im Mittelpunkt des Geschehens. Wachsam und mutig passen sie auf ihr Heim und ihre Menschen auf.

Verglichen mit anderen Terriern sind sie wenig rauflustig, doch wenn es darum geht, Revier oder Mensch zu verteidigen, legen sie sich durchaus auch einmal mit größeren Hunden an. Bei aller Wachsamkeit sind sie aber keine Kläffer. Bei Hundebegegnungen sind sie in der Regel sehr entspannt und nicht aggressiv. Ihr Jagdtrieb ist stark ausgeprägt, ihr solltet euren Welsh Terrier daher nur von der Leine lassen, wenn ihr sicher seid, dass er euch nicht entwischen kann, etwa auf dem Hundeplatz oder im Garten. Selbst bestens erzogene Nachfahren von Jagdhunden können bei einem entsprechenden Reiz der Instinkte jeglichen Gehorsam vergessen. Terrier typisch ist auch, dass Welsh Terrier launisch und eigensinnig sein können. Doch trotz seiner Launen ist ein Welsh Terrier ein echter Schatz, der mit seiner offenen, temperamentvollen Art das Familienleben bereichert.

Anschaffung eines Welsh Terriers

Ehe ihr einen Welsh Terrier als neues Familienmitglied aufnehmt, solltet ihr euch bewusst machen, dass er kein Hund ist, der einfach so nebenher läuft. Er muss ausgelastet werden, sowohl körperlich als auch geistig. Ihr müsst genug Zeit für euren Vierbeiner mitbringen und bereit sein, selbst aktiv zu sein. Ein einfacher Spaziergang reicht dem temperamentvollen Welsh Terrier nicht.

Einen Welsh Terrier Welpen solltet ihr stets bei einem seriösen Züchter kaufen. Es lohnt sich aber immer auch, bei örtlichen Tierheimen oder der Terrierhilfe und bei „Terrier in Not“ nachzufragen. Leider schützen Papiere und ein Stammbaum nicht davor, im Tierschutz zu landen. Die Schuld liegt dabei selten bei den Tieren und ein Hund aus dem Tierschutz bedeutet nicht automatisch, dass es Probleme mit ihm gibt. Oft müssen Hunde ins Tierheim, weil der liebevolle Besitzer krank wurde oder ins Altenheim muss. Andere Tiere sind Scheidungsopfer.

Worauf muss ich beim Kauf achten?

Wenn ihr euren Welsh Terrier Welpen bei einem Züchter kaufen wollt, dann sind der VDH und der Club für Terrier eine gute Adresse bei der Suche nach einem vertrauenswürdigen Züchter.

Dennoch solltet ihr noch einige Punkte beachten, wenn ihr euch einen Welpen kaufen möchtet.

  • Der erste Eindruck zählt
  • Was für einen Eindruck macht die Mutter?
  • Stellt der Züchter auch euch Fragen?
  • Ist ein mehrmaliger Besuch möglich?

Ein Besuch beim Züchter sollte euch auf jeden Fall gestattet sein. Seht euch dort gründlich um. Wie leben die Tiere? Sind sie in die Familie eingebunden? Macht die Mutter einen aufgeweckten, gesunden Eindruck? Ein verlässlicher Züchter wird es euch ermöglichen, euren Welpen vor dem Kauf mehrmals zu besuchen. Das solltet ihr auch wahrnehmen, wenn der Züchter nicht zu weit weg wohnt. Wenn ein Züchter euch ebenfalls Fragen stellt, dann ist das kein Aushorchen, sondern ein gutes Zeichen. Einem seriösen Züchter liegt das Wohl seiner Welpen am Herzen und er möchte wissen, ob sie in gute Hände kommen.

Wenn ihr euch einen Welsh Terrier wünscht, müsst ihr mit einem Kaufpreis von 900,00 Euro bis 1.200,00 Euro rechnen. Das mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, ihr müsst aber bedenken, dass ein Züchter, dem seine Hunde am Herzen liegen, auch hohe Futter- und Tierarztkosten hat. Wenn ein Welpe von einem vertrauenswürdigen Züchter bei euch einzieht, dann hat er in der Regel bereits die ersten Tierarztbesuche und Impfungen hinter sich. Keinesfalls solltet ihr auf Online-Angebote eingehen, die weit unter diesem Preis liegen. Diese Hunde stammen von sogenannten Vermehrern, sie sind meist schon als Welpen krank und ihnen fehlt die nötige Sozialisierung.

Entwicklung und Erziehung des Welpen

Welsh Terrier gelten als leicht erziehbar und im Vergleich mit anderen Terriern sind sie das auch. Der „Will to please„, der Wunsch, seinem Menschen zu gefallen, ist bei diesem anhänglichen Hund ausgeprägt und er ist bereit, zu gehorchen. Außerdem lernt der intelligente Hund schnell. Dennoch solltet ihr die Erziehung des Terriers nicht unterschätzen. Ihr müsst von Anfang an zwar liebevoll, aber konsequent in der Erziehung sein. Wenn ihr euch einmal nachgiebig zeigt, wird euer schlauer Hund das ausnutzen. Er neigt dazu, die Führung übernehmen zu wollen und ihr müsst ihm hartnäckig zeigen, dass ihr der Rudelführer seid, der sagt, wo es langgeht. Besonders, wenn ihr noch keine Erfahrung in Hundeerziehung habt, empfiehlt sich der Besuch einer Welpen- und Hundeschule. Dort lernt euer Rabauke auch andere Hunde und den Umgang mit ihnen kennen.

Wie halte ich einen Welsh Terrier?

Dem kleinen Welsh Terrier reicht eine Wohnung, die noch nicht einmal groß sein muss, als Lebensmittelpunkt. Der gelassene Hund ist sogar für das Leben in der Stadt geeignet. Doch gerade unter solchen Bedingungen ist es wichtig, dass ihr euren vierbeinigen Freund auslastet und mit ihm aktiv seid. Nach einem Tag, an dem er sich richtig auspowern durfte und er mental gefordert wurde, freut er sich über eine Kuschelrunde mit seinem Menschen auf dem Sofa.

Aktivitäten mit dem Welsh Terrier

Der lebhafte, anhängliche Welsh Terrier ist für alle Aktivitäten offen, solange er mit seinem Menschen zusammen sein kann. Er begleitet euch beim Wandern, Joggen und Radfahren genauso gerne wie zum Hundesport. Besonders geeignet ist ein Welsh Terrier für:

  • Agility
  • Dogdancing
  • Apportierspiele
  • Discdogging
  • Flyball
  • Obedience

Gesundheit und Pflege

Glücklicherweise wurde der Welsh Terrier nie ein Opfer von Überzüchtung. Rassetypische Krankheiten sind daher nicht bekannt, er ist ein robuster, wenig anfälliger Geselle. Sein drahtiges Fell solltet ihr regelmäßig bürsten. Zwei- bis viermal im Jahr muss ein Welsh Terrier getrimmt werden. Er verliert keine Haare und ist daher auch für Allergiker geeignet.

Interessantes und Wissenswertes

Der Welsh Terrier trug in verschiedenen Ländern verschiedene Namen, was zu einiger Verwirrung führte. So wurde er beispielsweise in den USA lange „Old English Terrier“ genannt. In seiner Heimat wurde sein Rassestandard zusammen mit dem des Old English Wire Haired Black and Tan Terrier gelistet. Diese Rasse ist inzwischen ausgestorben und auch in den USA trägt der Welsh Terrier nun seinen richtigen Namen.

Ihr habt einen Welsh Terrier oder wollt euch einen zulegen? Erzählt mir in den Kommentaren, was ihn eurer Meinung nach so besonders macht!

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