08.09.2022

Madenwürmer bei Katzen

Wie vorbeugen und wie behandeln?

Gerade Katzen, die regelmäßig unbeaufsichtigt nach draußen dürfen, lieben es oft, Jagd auf Mäuse, Vögel und andere Kleintiere zu machen. Neben den ökologischen Schäden, die dieses Verhalten mit sich bringt, hat dies auch oft negative Folgen für die Gesundheit des geliebten Haustieres: Neben Flöhen und Läusen können auch Madenwürmer bei Katzen durch den engen Kontakt mit kontaminierten Wildtieren auftreten. Aber auch Wohnungskatzen sind nicht zu 100 Prozent sicher vor den lästigen Parasiten: Sie können die Eier über Futter oder Wasser aufnehmen oder in Kontakt damit kommen, weil eine der dem Haushalt angehörigen Personen mit dem Schuh Wurmeier von draußen mit ins Haus oder die Wohnung bringt.

Was sind Madenwürmer bei Katzen?

Würmer werden über Futter, Wasser, engen Kontakt zu betroffenen Tieren, aber auch durch Flohbefall übertragen und nisten sich je nach Art im Magen-Darm-Trakt, aber auch in anderen Organen wie Lunge, Leber oder Augen ein. Dort leben und wachsen sie und ernähren sich von Blut oder dem Futter, das in Magen und Darm der Katze verdaut wird. Zudem vermehren sie sich durch das Legen von tausenden Eiern oft rasant. So wird aus einem einzelnen Wurm im Laufe der Zeit rasch ein bedenklicher Befall.

Madenwürmer bei Katzen: Die Symptome

Da es viele verschiedene Wurmarten gibt, die unterschiedlich groß werden und verschiedenste Organe befallen können, ist die Liste der Symptome lang; oft bemerken Katzenhalter den Befall mit Madenwürmern aufgrund der untypischen Anzeichen erst spät.

Können Katzen Madenwürmer haben? Diese Frage kann mit einem klaren Ja beantwortet werden. Die folgenden Symptome können darauf hinweisen, dass die Katze sich infiziert haben könnte: Erbrechen und Durchfall treten häufig auf, da der Körper natürlich versucht, die lästigen Parasiten loszuwerden. In Folge des Nährstoffmangels durch den ungewollten Untermieter kann es zudem zu Müdigkeit, stumpfem Fell und Früh- oder Fehlgeburten bei trächtigen Weibchen kommen.

Häufig treten Ausfluss aus Augen oder Nase auf; beim Befall der Augen kann es zudem zu einem trüben Blick und Sehstörungen kommen. Bei einem starken Befall mit Madenwürmern fällt vielen Katzenbesitzern zudem auf, dass das Tier an sich zwar abmagert, der Bauch jedoch dennoch dick wirkt. Auch wunde oder kahle Stellen am After können ein Indiz für Würmer sein.

Wie infizieren sich Katzen mit Madenwürmern?

Um vorbeugen zu können, muss man zunächst folgende Frage beantworten: Wie werden Madenwürmer übertragen? Bei Freigängern geschieht das häufig durch das Fressen von wildlebenden Mäusen und anderen Wildtieren, die sehr oft mit Würmern befallen sind. Aber auch rein in der Wohnung gehaltene Katzen können sich anstecken: So könnten sie verunreinigtes Wasser trinken, Eier oder Würmer können in seltenen Fällen mit Madenwürmern verseucht sein.

In vielen Fällen trägt aber auch ein Bewohner oder Gast die Larven oder Eier mit Erde herein, die sich an den Schuhen befindet. Lebt ein Hund im gleichen Haushalt, kann dieser die Parasiten ebenfalls mit nach drin bringen – im Fell oder im Speichel. Sind Madenwürmer ansteckend? Diese Frage lässt sich mit einem klaren Ja beantworten. Hat eins der Haustiere der Familie welche, sind die anderen oft ebenfalls rasch betroffen.

Was viele nicht wissen: Die Katzen müssen den Wurm nicht unbedingt oral in den Körper aufnehmen; einige Exemplare bohren sich durch die Haut in den Körper und wandern dann in das von ihnen bevorzugte Organ. Auch bei einem Befall mit Flöhen ist Aufmerksamkeit gefragt – diese sind häufige Überträger der winzigen Eier.

Madenwürmer beim Menschen

Werden Madenwürmer durch Katzen übertragen? Leider ja: Ist das Tier infiziert, kann es den Halter und dessen Familie anstecken. Dabei gilt: Je inniger der Kontakt, desto höher ist die Ansteckungsgefahr. Katzen, die mit im Bett und auf dem Sofa schlafen, sich in der Küche aufhalten und oft und eng mit der Familie schmusen, sollten von euch also besonders gut überwacht werden.

Sind Madenwürmer gefährlich für den Menschen? Vor allem Menschen mit wenig Abwehrkräften können unter einem Wurmbefall sehr leiden. Dazu zählen kleinere Kinder, Senioren und Personen mit chronischen Erkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem. Zählen Mitglieder des Haushaltes zu einer der genannten Risikogruppen, ist es wichtig, die Katze besonders engmaschig zu überprüfen und sehr regelmäßig Kot zur Überprüfung abzugeben.

Madenwürmer bei Katzen behandeln

Bei einem bestätigten Verdacht auf einen Wurmbefall, wird der behandelnde Tierarzt zunächst ein passendes Medikament verschreiben. Meist handelt es sich dabei um eine Wurmkur in Form von Tabletten oder Tropfen. Diese gibt es als Universalmittel gegen mehrere Wurmarten gleichzeitig, aber auch als Medikament gegen bestimmte Typen von Würmern. Bei mehreren Tiere im Haushalt müsst ihr alle zeitgleich behandeln. Sonst stecken sie sich ständig gegenseitig wieder an. Zudem könnt ihr das Immunsystem der Katze mit den passenden Mitteln wieder aufbauen. Gegen den Nährstoffmangel durch einen starken Wurmbefall helfen ebenfalls Medikamente und/oder Spezialnahrung.

Die Eier und Larven der Würmer können durch Kot oder übers Fell in die Wohnung gelangen. Wie lange überleben Madenwürmer in der Wohnung? Auch ohne Wirt sind die meisten Würmer extrem lange überlebensfähig: Forscher gehen davon aus, dass die Eier über mehrere Monate, ja sogar Jahre in der Außenwelt überleben können, ohne Schaden zu nehmen.

Daher ist es immens wichtig, auch die Umgebung zu behandeln: Häufiges Wischen mit heißem Wasser ist ebenso hilfreich wie das Waschen sämtlicher Textilien mit hohen Gradzahlen. Für Stoffe, die nicht in die Waschmaschine dürfen oder können, wie Sofas, Autositze und Matratzen, bietet sich ein Dampfreiniger an: Dieser tötet Eier und Larven des Madenwurmes mit Hilfe von heißem Wasserdampf ab und schont dabei die behandelten Oberflächen.

Madenwürmer bei Katzen vorbeugen

Die schlechte Nachricht: Vorbeugen lässt sich nur schlecht bis gar nicht, da es keine prophylaktisch wirkenden Medikamente gibt. Bei Freigängerkatzen könnt ihr einen Befall nur wenig verhindern. Dafür gibt es diverse Halsbänder, Spot-Ons und Tabletten. Zudem kann und solltet ihr versuchen, die Katze beim Freigang zu überwachen. So reduziert sich das Ansteckungsrisiko nochmals deutlich, da die Katze keine Möglichkeit zum Jagen hat.

Zur Überwachung werden regelmäßig Kotproben beim Tierarzt abgegeben, die dieser auf Würmer untersucht. Bei Wohnungskatzen wird dies aufgrund der niedrigeren Ansteckungsgefahr rund zweimal jährlich empfohlen. Der Kot von Katzen mit Freilauf muss hingegen mindestens vierteljährlich gecheckt werden, öfter ist natürlich besser.

Fazit

Der Befall einer Katze mit Madenwürmern ist unangenehm für Tier und Halter. Durch die häufig nicht eindeutig zuzuordnenden Symptome ist die Diagnose zudem eher schwierig. Doch Panik muss nicht sein. Bringt regelmäßig Kotproben zum Tierarzt und lasst diesen dort auf Würmer untersuchen, denn so lässt sich ein Befall rasch feststellen und behandeln. Zudem gibt es einige Maßnahmen, die das Risiko eines Wurmbefalles zumindest etwas minimieren.

Habt ihr bereits mit Madenwürmern bei eurer Katze zu tun gehabt? Erzählt uns gerne über eure Erfahrungen, in den Kommentaren!

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