19.10.2021

Hund hat Erkältung

Behandlung, Symptome und Vorbeugung

Dass der Hund eine Erkältung hat, ist keine Seltenheit. In den meisten Fällen geht der Schnupfen binnen weniger Tage von selbst vorbei, ohne, dass der Hund therapiert werden muss. Allerdings kann die vermeintliche Erkältung auch Ausdruck einer schweren Grunderkrankung sein. Der Hundeschnupfen ist also nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Erkältung Hund – das sind die Symptome

Die Erkältung des Hundes ähnelt dem menschlichen Krankheitsbild. Folgende Symptome – einzeln oder im Verbund – treten dabei auf:

  • Gelegentliches oder häufiges Niesen
  • Die Nase läuft
  • Der Hund hat Husten (trocken oder produktiv)
  • Die Augen produzieren eine gelbliche Tränenflüssigkeit
  • Der Hund ist abgeschlagen und schläft ungewöhnlich viel
  • Der Atemrhythmus verändert sich
  • Der Hund leidet unter akuter Atemnot
  • Euer Hund hat erhöhte Körpertemperatur (bis 39,7 Grad)
  • Das Zahnfleisch wird blass oder blau
  • Ihr hört ein rasselndes Atemgeräusch
  • Der Hund kämpft mit Würgereiz, womöglich erbricht er sich sogar
  • Ihr bemerkt einen Appetits- und Gewichtsverlust

Hund hat Schnupfen – was sind die Ursachen?

Die Ursachen für eine Erkältung können vielfältig sein:

  • Viren sind der häufigste Grund, bakterielle Erreger kommen oft erst im Rahmen einer sekundären Folgeerscheinung hinzu
  • Es kann aber auch eine Pilzerkrankung dahinterstehen
  • Die Erkältungssymptome können auf eine Allergie (beispielsweise gegen Pollen oder Hausstaub) zurückzuführen sein
  • Zigarettenrauch oder trockene Raumluft reizt die Atemwege und löst Husten aus
  • Der Schnupfen kann begleitend zu einem Tumor entstehen
  • Einige Hunde erkälten sich, wenn sie unterkühlen
  • Wechselnde Umgebungstemperaturen können das Entstehen einer Erkältung begünstigen
  • In Hundeunterkünften, Hundeschulen oder Hundeparks können sich die Vierbeiner durch ihre Artgenossen infizieren
  • Durch Stress sinkt die körpereigene Immunabwehr, sodass der Hund besonders schnell erkranken kann
  • Hunde, die nicht leinenführig sind und viel an ihrem Halsband ziehen, haben einen gereizten Hals und husten viel
  • In einem feuchten Klima breiten sich die schädlichen Mikroorganismen am besten aus
  • Trockene Raumluft greift die Schleimhäute an, wodurch der Hund unter anderem an Reizhusten oder einer Erkältung erkranken kann
  • Eitriger Ausfluss deutet beispielsweise auf eine Zahnwurzelentzündung hin
  • Die körperlichen Merkmale, die der Hund bei einem Fremdkörper und bei einer Erkältung zeigt, sind in vielen Punkten deckungsgleich

Eine Übersicht der 10 häufigsten Hundekrankheiten findet ihr in unserem Magazin!

Hund ist erkältet – das solltet ihr tun

Eine normale Erkältung ist eine Krankheit, die sich gut daheim therapieren und auskurieren lässt.

Folgende Dinge könnt ihr unterstützend tun:

  • Achtet darauf, dass sich der Hund nicht übernimmt. Verzichtet auf sportliche Aktivitäten und schränkt die Dauer der täglichen Spaziergänge phasenweise ein.
  • Der Hund sollte immer trocken und so oft es geht im Warmen sein.
  • Animiert euren Hund dazu, dass er ausreichend trinkt. Indem ihr etwas Hühnerbrühe oder Thunfischsaft ins Trinkwasser träufelt, könnt ihr den Geschmack verbessern und damit die Trinkmenge erhöhen.
  • Nasen- und Augenausfluss könnt ihr mit einem feuchten Tuch entfernen.
  • Haltet euch während der Erkältungsphase mit engem Körperkontakt (beispielsweise übers Gesicht lecken) zurück und schränkt den Kontakt zu fremden Hunden ein, denn es besteht eine speziesübergreifende Ansteckungsgefahr.
  • Um die Schleimhäute gesund zu halten, liegt die Raumfeuchte idealerweise in einem moderaten Bereich von 50 %. Außerdem trägt die ausgewogene Luftfeuchtigkeit zur bessern Sauerstoffversorgung im Falle von verstopften Atemwegen bei.
  • Achtet darauf, dass der Hund ausreichend Schlaf bekommt.
  • Kauft eurem Hund einen Hundeschal. Das lindert den Husten und beugt Unterkühlungen vor.
  • Das Immunsystem gestresster Hunde ist generell schlechter aufgestellt. Deshalb solltet ihr den Alltagsstress, gerade während einer Erkältung, so weit wie möglich minimieren.

Eine einfache Erkältung ist eine vorübergehende Erkrankung, bei der ihr eurem Hund gut helfen könnt. Falls die Symptome fortbestehen, der Hund fiebrig wird und nicht mehr trinkt, solltet ihr aber auf jeden Fall zum Tierarzt gehen. Bei einer schweren Erkältung braucht der Hund nämlich spezielle Medizin (Schleimlöser, fiebersenkende Wirkstoffe und Antibiotika), die oben beschriebenen Hilfestellungen reichen dann einfach nicht mehr aus.

Hund Erkältung Hausmittel

Ebenso wie bei uns Menschen können einfache Hausmittelchen auch bei einer Hundeerkältung erfolgversprechend sein.

Beispiel Inhalation:

  1. Setzt einen Topf mit ca. 3 Liter siedendem Wasser auf und fügt 2 Esslöffel Meersalz oder ein Bündel getrockneter Thymian oder eine handvoll getrocknete Kamille hinzu. Nutzt dazu beispielsweise losen Kräuter- und Kamillentee. Ihr könnt auch Tee aus dem Beutel (neun Stück für drei Liter Wasser) benutzen, dieser ist aber bereits industriell verarbeitet und deshalb nicht ganz so effektiv.
  2. Bringt euren Hund nun dazu, in eine Transportbox zu gehen.
  3. Schließt die Tür.
  4. Stellt den Topf mit der Inhalationsflüssigkeit vor der Transportbox ab. Aufgrund der Verbrennungsgefahr muss der Topf für den Hund auch bei Herausstrecken der Zunge oder der Pfoten unzugänglich sein.
  5. Deckt den Topf und die Box mit einer großen Decke ab, sodass der Dampf nicht an den Seiten vorbeiziehen kann, sondern im Innern unterhalb der Decke bleibt.
  6. Lasst euren Hund nun eine viertel Stunde ruhen. Aus Sicherheitsgründen (Stichwort: Verbrennungsgefahr) solltet ihr in dieser Zeit ebenfalls anwesend sein.

Falls euer Hund den Umgang mit Transportboxen noch nicht kennt oder sich darin nicht entspannen kann, könnt ihr euch gemeinsam vor den Topf setzen und ihn währenddessen fest fixieren. Auch wenn er die Dämpfe auf diese Weise nicht direkt inhaliert, kann es zu einer teilweisen Verbesserung der Erkältungssymptome kommen.

Greift bei der Zusammenstellung nur auf natürliche Inhaltsstoffe zurück. Industrielle Produkte und ätherische Öle sind für uns Menschen zwar sehr angenehm, für unsere Hunde können sie aber schädlich oder sogar toxisch sein.

Wendet die Inhalationsmethode nur bei einer leichten Erkältung (klarer Ausfluss, kein Fieber) an! Schwere Erkältungen gehören in die Hände einer tiermedizinischen Fachperson.

Erkältung bei Hunden – nicht immer harmlos

Eine Erkältung kann kurzweilig und harmlos sein. Sie kann aber auch im Zusammenhang mit einer gefährlichen Krankheit stehen:

  • Herzerkrankungen
  • Krebs
  • Staupe
  • Leberentzündung
  • Wurmbefall
  • Fremdkörper
  • Bronchitis
  • Lungenentzündung
  • Körperliche Behinderung
  • Zwingerhusten
  • Grippeinfektion

Um auszuschließen, dass die vermeintliche Erkältung das Symptom einer schweren Grunderkrankung ist, solltet ihr im Zweifel einen Tierarzt kontaktieren. Das gilt besonders dann, wenn auch nach mehreren Tagen keine gesundheitliche Verbesserung eingetreten ist.

Erkältung beim Hund – so beugt ihr vor

Falls ihr euren Hund präventiv gegen Erkältungen schützen wollt, könnt ihr folgende Dinge tun:

  • Vereinbart einen Impftermin. Die Impfung gegen die zugrundeliegenden Krankheitserreger stellt einen Teil der Grundimmunisierung junger Hunde dar.
  • Es ist auch eine präventive Impfung gegen Bordetellen möglich, damit sich der Hund nicht mit Keuchhusten infiziert. Allerdings ist eine derartige Impfung in der klassischen Hundehaltung (Einzeltier oder Paarhaltung) meistens nicht erforderlich.
  • Achtet während des Winters darauf, dass der Hund nicht friert. Schutzkleidung ist besonders für kleine Hunde, die bei Schneefall bis zum Bauch im Schnee untergehen und Hunde mit kurzem Haarkleid und/oder ohne Unterfell sehr zu empfehlen.
  • Achtet auch auf den richtigen Nässeschutz. Trocknet den Hund nach einem Bad schnell mit einem Handtuch ab und achtet darauf, dass er im Winter nicht in offene Gewässer springt.

 

Hatte euer Liebling auch schon mal eine Erkältung? Schreibt in die Kommentare was eure Erfahrungen waren und wie ihr eure Fellnase behandelt habt!

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