26.12.2021

Hautkrebs Hund

Erkennen und behandeln

Hautkrebs beim Hund kann eine lebensverkürzende Erkrankung sein. Je nach Krebsart und Stadium stehen die Heilungschancen manchmal aber auch sehr gut.

Der folgende Beitrag informiert über die Behandlungsverfahren und zeigt die Lebenserwartung betroffener Hunde auf.

Hund Hautkrebs – das sind die Symptome

Bei Hunden, die unter Hautkrebs leiden, stellen sich die folgenden Symptome ein:

  • Verfärbungen, Verhärtungen, Knötchenbildung, Warzen oder andere Hautbildveränderungen
  • Krämpfe
  • Offene Wunden
  • Kahle Stellen
  • Verlangsamter Wundheilungsprozess
  • Fressunlust und Gewichtsreduktion
  • Erbrechen und Verdauungsstörungen
  • Schwellungen, Juckreiz und Hautrötungen
  • Erhöhter Blutdruck
  • Herzrhythmusstörungen
  • Husten und Kurzatmigkeit
  • Wesensveränderungen, insbesondere Apathie
  • Blut an der Hautoberfläche, im Speichel und/oder im Stuhl

Häufig fällt das veränderte Hautbild ganz nebenbei, beim Streicheln, beim Spielen oder im Rahmen der Fellpflege auf. Aber Achtung: Die gelisteten Auffälligkeiten können auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen entstehen!

Hautkrebs beim Hund erkennen

Falls der Hund körperliche Anzeichen von Hautkrebs hat, solltet ihr einen Tierarzt kontaktieren. Entweder konsultiert ihr den Kleintierarzt eures Hundes, den ihr aus vorangegangen Untersuchungen bereits persönlich kennt, oder ihr sucht einen auf die Krebstherapie spezialisierten Veterinärmediziner (einen sogenannten Onkologen) auf.

Diese Diagnose-Mittel stehen dem Veterinärteam zur Verfügung, um den Anfangsverdacht zu verwerfen oder aber um den Krebs zu diagnostizieren:

  • Entnahme einer Gewebeprobe (Zytologie oder Biopsie) mit anschließender Untersuchung der entnommenen Zellen.
  • Untersuchung der Lymphknoten und der Lunge, um herauszufinden, ob der Krebs schon streut.
  • Untersuchung der betroffenen Stelle mithilfe eines Röntgengeräts oder im Wege der Computertomografie. Diese Techniken helfen dabei, das Ausmaß eines schlecht ersichtlichen Tumors zu bestimmen.

Ob der Tumor gut- oder bösartig ist, lässt sich aber auch vorher schon erahnen, denn

  1. Gutartige Tumore wachsen langsam und schmerzen nicht
  2. Wohingegen sich bösartige Tumore schnell entwickeln und häufig in Begleitung körperlicher Veränderungen sind.

Für die Lebenserwartung des Hundes kommt es entscheidend auf die Früherkennung des Tumors an. Deshalb solltet ihr sein Hautbild regelmäßig hinsichtlich etwaiger Veränderungen kontrollieren. Wichtig ist, dass ihr euch dabei nicht auf die gut zugänglichen Stellen beschränkt, sondern auch beispielsweise in die Ohren und die Maulhöhle blickt.

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Schwarzer Hautkrebs Hund – so unterscheidet er sich von anderen

Es gibt zahlreiche Hautkrebsarten, an denen er Hund erkranken kann.

Grundsätzlich unterscheidet man nach zwei Hauptkategorien:

  1. Heller Hautkrebs, wie der Stachelzellkrebs, das Firbosarkom, das Basalzell- und das Palettenepothelkarzinom.
  2. Schwarzer Hautkrebs, das sogenannte Melanom. Die Haut ist an der betroffenen Stelle dunkel pigmentiert.

Hinweis: Heller, beziehungsweise weißer Hautkrebs tritt besonders häufig auf.

Wie sieht schwarzer Hautkrebs beim Hund aus

Der schwarze Hautkrebs, das sogenannte maligne Melanom, tritt in verschiedenen Erscheinungsformen auf. Der gemeinsame Nenner ist die dunkle Verfärbung der tumorösen Haut. Da das Melanom wie ein gewöhnlicher Leberfleck aussehen kann, wird die Diagnose häufig erst mit einer Zeitverzögerung gestellt. Das ist eint trauriger Umstand, der dem Hund das Leben kosten kann, schließlich ist der schwarze Hautkrebs bösartig und überaus aggressiv. Das liegt daran, dass er sich nicht nur in den verschiedenen Hautschichten ausdehnen, sondern auch binnen kürzester Zeit auf andere Organe übergehen kann.

Hautkrebs beim Hund – so wird er behandelt

Die Therapie richtet sich nach der Krebsform und dem Schweregrad des Tumors, also dem individuellen Erkrankungsverlauf:

Die Operation: Krebs, der nicht streut und an einer operablen Körperstelle liegt, hat den Vorteil, dass er durch einen chirurgischen Eingriff gänzlich entfernt werden kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Krebs zurückkehrt, ist bei vollständiger Entfernung sehr gering.

Leider gibt es immer wieder Fälle, in denen die Heilung auf diese Weise nicht gelingt. Bei einem sogenannten größeren Hautkrebs werden die folgenden Behandlungsmethoden angewandt:

Die Chemotherapie: Die Chemotherapie wird unter anderem im Falle von Metastasen oder bei nicht operablen Tumoren angewandt. Eine Behandlung mit Chemotherapeutika kann aber auch eine sinnvolle Ergänzung zur Operation oder eine lebensverlängernde Maßnahme sein.

Die Amputation/Lymphknoten-OP: Wenn sich die Lymphknoten im Zuge der Krebserkrankung verändern oder der Tumor durch keine andere Methode beseitigt werden kann, bleibt nichts anderes, als die betroffenen Lymphknoten und/oder die Gliedmaßen zu entfernen.

Die dendritische Zelltherapie: Die Zelltherapie soll eine Immunreaktion des Hundes auslösen und erfolgt auf Basis von Eigenblut.

Die Strahlentherapie: Der Hund wird vor einer Operation oder in Fällen, in denen eine solche nicht möglich ist, bestrahlt. Die Strahlentherapie kann den Tumor schrumpfen lassen und tumoröse Restzellen eliminieren.

Je nach Behandlungsform können Kosten zwischen 400 und 1000 Euro entstehen.

Hautkrebs beim Hund vorbeugen

Da viele Hunde am Krebs versterben, stellt sich die Frage, wie und ob man den Hautkrebs verhindern kann.

Auf diese Risikofaktoren könnt ihr Einfluss nehmen:

  • Das Fell des Hundes kann die ultraviolette Strahlung der Sonne nicht hinreichend absorbieren. Vermeidet deshalb die Mittagshitze und den Aufenthalt im prallen Sonnenlicht.
  • Haltet euren Hund von abgasreichen Orten, gespritzten Feldern und Raucherzimmern fern.
  • Damit der Hund Viren und Bakterien bekämpfen kann, solltet ihr ihn grundimmunisieren. Achtet darauf, dass der Hund ein gutes Allgemeinbefinden hat und gewöhnt euch die regelmäßige Kontrolle der Hautoberfläche eures Hundes an.

Hautkrebs Hund Lebenserwartung

Grundsätzlich ist es so, dass ein Hund mit Hautkrebs noch ein Weilchen leben kann.

Wie genau seine Prognose ausfällt, ergibt sich aus dem Zusammenspiel der folgenden Faktoren:

  1. Hunde, die regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen, profitieren von einer erhöhten Genesungswahrscheinlichkeit.
  2. Die Prognose verbessert sich enorm, wenn der Tumor vollständig abgetragen werden kann. Dadurch sinkt nämlich das Risiko, dass der Krebs wiederkehrt oder ins nächste Stadium übergeht. Bildet sich der Tumor an einer Stelle, an der er nicht hinreichend entfernt werden kann, muss der Hund wiederholt behandelt werden. Eine einfache OP reicht dann meistens nicht mehr aus.
  3. Je größer der Tumor, desto höher die Sterblichkeit. Das hängt damit zusammen, dass große Tumore eher metastasieren. Dass die Metastasierung bereits begonnen hat, ist unter anderem daran zu erkennen, dass es Melanozyten in den Lymphknoten und Metastasen in den inneren Organen (zum Beispiel in der Lunge) gibt. Auch im Falle der Metastasierung reicht ein chirurgischer Eingriff oft nicht aus.
  4. Außerdem hängt die Überlebensquote von den individuellen Anlagen und dem Ist-Zustand des Hundes ab (Alter, Rasse, Gesundheit und Persönlichkeit).

Obwohl die Lebenserwartung eines an Krebs erkrankten Hundes nicht pauschalisiert werden kann, ist bei einem kleinen Tumor davon auszugehen, dass er das kommende Jahr noch überlebt.

 

Hatte euer Hund auch schon Hautkrebs? Wie habt ihr das erkannt und behandelt?

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