Wenn der Hund haart: Ernährungstipps für den Fellwechsel
Der Fellwechsel ist für viele Hundehalter eine echte Herausforderung: Überall Haare und scheinbar nicht enden wollendes Bürsten. Doch für euren Vierbeiner ist diese Zeit ebenso anstrengend. Der Wechsel von Winter- auf Sommerfell (und umgekehrt) ist eine intensive Phase für den Stoffwechsel und erfordert jede Menge Energie und Nährstoffe. Mit der richtigen Ernährung könnt ihr euren Hund in dieser Zeit optimal von innen heraus unterstützen.
Warum der Fellwechsel so kräftezehrend ist
Zweimal im Jahr durchläuft der Hund einen natürlichen Fellwechsel: im Frühjahr, wenn das dichte Winterfell abgestoßen wird, und im Herbst, wenn der neue Pelz für die kalte Jahreszeit nachwächst. Dieser Prozess dauert meist mehrere Wochen und wird durch die veränderte Tageslichtdauer ausgelöst.
Für den Körper eures Hundes bedeutet das Schwerstarbeit. Das alte Fell wird abgestoßen, neue Haare wachsen nach, und dafür braucht es Eiweiß, Vitamine, Spurenelemente und Fettsäuren in ausreichender Menge. Fehlen diese, kann das Fell stumpf wirken, das Haaren zieht sich länger hin oder die Haut wird trocken und schuppig.
Hochwertiges Eiweiß – die Basis für gesundes Haar
Haare bestehen zu einem großen Teil aus Keratin, einem Eiweiß. Damit der Körper genügend davon bilden kann, braucht er hochwertige Proteine. Achtet deshalb darauf, dass euer Hund während des Fellwechsels (und natürlich auch darüber hinaus) ausreichend tierisches Eiweiß bekommt.
Gute Proteinquellen sind:
- Frisches Muskelfleisch
- Fisch (besonders fettreiche Sorten wie Lachs oder Makrele)
- Eier
- Milchprodukte wie Quark oder Hüttenkäse (in Maßen)
Wenn ihr barft, achtet auf ein ausgewogenes Verhältnis von Muskelfleisch, Innereien und Knochen. Mithilfe eines BARF-Rechners für Hunde lässt sich die optimale Futtermenge einfach bestimmen – so bleibt dein Hund bestens mit allen Nährstoffen versorgt.
Gesunde Fette – Glanz von innen
Fettsäuren spielen eine große Rolle für die Haut- und Fellgesundheit. Besonders wichtig sind die ungesättigten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Sie wirken entzündungshemmend, unterstützen die Hautregeneration und sorgen für ein glänzendes, geschmeidiges Fell.
Ihr könnt eurem Hund während des Fellwechsels gezielt etwas mehr gesunde Fette geben. Bewährt haben sich:
- Lachsöl oder Leinöl (reich an Omega-3-Fettsäuren)
- Hanföl oder Nachtkerzenöl (für Omega-6-Fettsäuren)
- Kokosöl (wirkt zusätzlich leicht antibakteriell und pflegend)
Ein Teelöffel Öl täglich (je nach Größe des Hundes) reicht oft schon aus, um die Fellqualität sichtbar zu verbessern.
Vitamine und Spurenelemente – kleine Nährstoffe, große Wirkung
Damit der Fellwechsel reibungslos abläuft, sollte euer Hund mit allen wichtigen Mikronährstoffen versorgt sein. Besonders entscheidend sind:
- Biotin (Vitamin B7): unterstützt die Bildung von Keratin und sorgt für kräftiges, glänzendes Fell
- Zink: wichtig für Haut, Fell und Wundheilung. Ein Mangel zeigt sich oft durch schuppige Haut und Haarausfall
- Kupfer: unterstützt die Pigmentierung des Fells
- Vitamin E: ein starkes Antioxidans, das die Zellen schützt und freie Radikale abfängt
Wenn ihr ein hochwertiges Alleinfutter füttert, sind diese Nährstoffe meist ausreichend enthalten. Barfer sollten darauf achten, die Mineralstoffversorgung gezielt zu ergänzen – beispielsweise über Nährstoffmischungen oder natürliche Quellen wie Eigelb, Leber, Nüsse (in winzigen Mengen) oder Seealgenmehl.
Kräuter zur Entgiftung
Der Fellwechsel ist auch eine gute Gelegenheit, den Stoffwechsel eures Hundes etwas zu entlasten. Durch das Abstoßen des alten Fells und den Zellumbau fallen vermehrt Stoffwechselabfälle an. Unterstützt die Leber und Nieren bei dieser Arbeit – zum Beispiel mit:
- Brennesselsamen oder Löwenzahn: regen den Stoffwechsel an
- Mariendistel: schützt die Leber
- Kräutermischungen für Fellwechsel oder Haut & Fell (erhältlich im Fachhandel)
Solche natürlichen Zusätze sollten jedoch nur über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen gegeben werden.
Was oft übersehen wird: Ohne genügend Flüssigkeit kann der Körper Nährstoffe nicht optimal verwerten. Achtet also darauf, dass euer Hund immer frisches Wasser zur Verfügung hat. Gerade Hunde, die hauptsächlich Trockenfutter bekommen, neigen dazu, zu wenig zu trinken. In diesem Fall könnt ihr das Futter leicht anfeuchten oder Brühe (ohne Salz oder Gewürze) untermischen.
Bewegung und Pflege – der natürliche Stoffwechsel-Booster
Neben der Ernährung spielt auch Bewegung eine wichtige Rolle. Durch regelmäßige Spaziergänge und Bewegung an der frischen Luft wird die Durchblutung angeregt – das unterstützt die Hautgesundheit und fördert den Fellwechsel.
Regelmäßiges Bürsten hilft ebenfalls, abgestorbene Haare zu entfernen und die Haut zu massieren. Dadurch werden die Haarwurzeln besser durchblutet, und neues Fell kann kräftiger nachwachsen.
Wann ihr genauer hinschauen solltet
Auch wenn Haarausfall während des Fellwechsels völlig normal ist, gibt es Grenzen. Wenn das Fell lückenhaft wird, kahle Stellen entstehen oder ihr das Gefühl habt, dass die Haut eures Hundes stark juckt, solltet ihr einen Tierarzt aufsuchen. Dann kann eine allergische Reaktion, ein Parasitenbefall oder ein Nährstoffmangel die Ursache sein.
Die wichtigsten Tipps zusammengefasst auf einen Blick
| Bereich | Tipp | Warum es wichtig ist |
| Eiweißversorgung | Hochwertiges tierisches Eiweiß füttern (z. B. Muskelfleisch, Fisch, Eier) | Keratin – der Hauptbestandteil der Haare – besteht aus Eiweiß |
| Fette & Öle | Täglich etwas Lachsöl, Leinöl oder Hanföl ins Futter geben | Liefert essenzielle Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren für glänzendes Fell und gesunde Haut. |
| Vitamine & Mineralstoffe | Auf ausreichende Versorgung mit Biotin, Zink, Kupfer und Vitamin E achten | Unterstützen Haarwachstum, Hautregeneration und Fellfarbe |
| Kräuter & natürliche Zusätze | Kurweise Brennnessel, Mariendistel oder Löwenzahn geben | Unterstützt Leber und Nieren bei der Entgiftung während des Fellwechsels |
| Flüssigkeitszufuhr | Immer frisches Wasser anbieten, ggf. Futter leicht anfeuchten | Wichtig für Stoffwechsel und Nährstofftransport |
| Pflege | Regelmäßig bürsten und abgestorbene Haare entfernen | Fördert die Durchblutung der Haut und erleichtert den Fellwechsel |
| Bewegung & frische Luft | Tägliche Spaziergänge und moderate Aktivität | Unterstützt Kreislauf und Stoffwechsel, was den Fellwechsel beschleunigt. |
Ernährung als Schlüssel zu einem gesunden Fell
Ein gesunder Fellwechsel beginnt im Napf. Hochwertiges Eiweiß, gesunde Fette, ausreichend Vitamine und Spurenelemente – das sind die Bausteine, mit denen ihr euren Hund von innen heraus unterstützen könnt. Kombiniert mit etwas mehr Pflege, Bewegung und Geduld wird der Fellwechsel zu einer natürlichen Phase, die euer Hund problemlos meistert.
Denkt daran: Jedes Tier ist individuell. Beobachtet, wie euer Hund auf die Umstellung reagiert, und passt die Fütterung gegebenenfalls an. So sorgt ihr nicht nur für ein schönes, glänzendes Fell, sondern stärkt gleichzeitig das Immunsystem und das allgemeine Wohlbefinden eures Vierbeiners.
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