Ausgangssperre für Katzen in Walldorf

Hauskatzen dürfen bis Ende August nicht raus

In einem vier Quadratkilometer großen Bereich der Stadt Walldorf (Baden-Württemberg) dürfen die Hauskatzen bis Ende August nicht mehr rausgelassen werden, um die sehr seltene und streng geschützte Haubenlerche zu schützen. Die wenigen Brutgebiete, die es in Baden-Württemberg gibt, konzentrieren sich auf die sandigen Böden der nördlichen Oberrheintiefebene. Trotz vieler Bemühungen ist es bisher nicht gelungen, das Vorkommen zu stabilisiere. Die Zahl der Brutpaare im Raum Walldorf hat sich zuletzt von sechs auf drei halbiert. Folglich hat das Landratsamt eine bundesweit einmalige Allgemeinverfügung erlassen, die eine Ausgangssperre im südlichen Teil der Stadt für Katzen vorsieht, um die Vögel zu schützen. Diese Einschränkung soll jeden Sommer erneut bis 2025 bestehen.

Wer sich nicht daran hält kann mit einer saftigen Strafe rechnen. Es sind dann sogar Geldbußen von bis zu 500 € möglich. Bis zu 50 000 Euro können fällig werden, wenn die Katze einen der seltenen Vögel verletzt oder tötet. Nach Schätzungen sind circa 3.000 Haushalte und mehrere hundert Katzen von dem Lockdown betroffen.

Tierschützer über die Regelung empört!

Katzenliebhaber und Tierschützer sind über die Regelung des Landratsamtes empört. Viele Katzenbesitzer beklagen sich, dass sie ihren Freigänger nicht einfach einsperren können, da er den Gang an der frischen Luft gewöhnt ist. Als eine Alternative für den Hausarrest ist der Gang an der Leine mit seiner Katze. Dafür ist allerdings eine Außnahmegenehmigung notwendig. Die Leine dürfe aber nicht länger als zwei Meter sein. Die Situation vor Ort ist weiterhin angespannt.