23.01.2017

Zuhause ein Aquarium einrichten: Die 5 besten Tipps für die eigene Unterwasserwelt

Es muss nicht immer eine Katze oder ein Hund sein: Viele Tierfreunde sind begeistert von der entspannenden Unterwasserwelt, die ein Aquarium bietet. Dennoch schrecken viele davor zurück, ein Aquarium in den eigenen vier Wänden einzurichten – aus Angst vor einem zu großen Aufwand oder davor, keine passende Umwelt für die Fische schaffen zu können. Doch mit ein paar Tipps gelingt die Einrichtung der eigenen Unterwasserwelt ohne Probleme.

Tipp 1: Dunkel und standfest – Der richtige Standort

Bevor Fische in einem Aquarium ins Zuhause einziehen, sollte zunächst ein geeigneter Platz für das Aquarium ausgewählt werden. So sollte die Wahl auf einen Standort fallen, an dem das Aquarium auch regelmäßig gesehen wird – beispielsweise im Wohnzimmer. Dort wird die eigene Unterwasserwelt besonders gemütlich und beruhigt nach einem anstrengenden Tag. Doch darüber hinaus müssen auch andere Aspekte berücksichtigt werden. In erster Linie sollte darauf geachtet werden, dass das Aquarium nicht den ganzen Tag der prallen Sonne ausgesetzt ist. Ein paar Stunden Sonne am Tag sind zwar in Ordnung, grundsätzlich gilt jedoch die Devise: Je dunkler und lichtarmer, umso besser. Denn das Licht kann dazu führen, dass sich Algen im Aquarium bilden. Ein weiteres Kriterium: Das Aquarium sollte nicht in der Nähe einer Heizung stehen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass sich in der Nähe des Aquariums ein Stromanschluss befindet. Auch nach dem Aufstellen des Aquariums sollte darüber hinaus noch genügend Platz vorhanden sein, um das Becken gut einrichten und pflegen zu können.

Am besten sollte das Aquarium auf einem dafür passenden Unterschrank aufgestellt werden. Es ist wichtig, dass dieser das Aquarium tragen kann. In der Regel wird davon ausgegangen, dass ein eingerichtetes Aquarium etwa das 1,5-fache des Wasserinhaltes wiegt. Insofern sollte der Unterschrank einiges an Gewicht aushalten können. Tipp: Zwischen den Unterschrank und Aquarium sollte eine Isoliermatte gelegt werden. Denn schon aufgrund von geringen Erschütterungen – etwa durch das Vorbeigehen am Aquarium – kann es schlimmstenfalls passieren, dass die untere Scheibe des Beckens reißt und das Becken ausläuft.

Tipp 2: Das nötige Zubehör und die Technik – Erste Vorbereitungen der Einrichtung

Wurde ein geeignetes Becken ausgewählt, steht auch die Auswahl des nötigen Zubehörs und der Technik an. Je nachdem, ob die Wahl auf ein Süßwasser- oder ein Meerwasseraquarium fällt, können hier große finanzielle Unterschiede anfallen.

  • In einem Süßwasseraquarium werden ein Topffilter, ein Heizstab und eine CO2-Düngeanlage benötigt.
  • Im Meerwasseraquarium kann dagegen deutlich mehr Technik genutzt werden, weswegen die Kosten hier etwas höher ausfallen können. Ein absolutes Muss sind hier ein bis zwei Strömungspumpen, ein Eiweißabschäumer für die Filtertechnik, ein Heizstab und eine Umkehr-Osmoseanlage als Vorfilter. Gerne verwendet werden zudem auch Dosierpumpen für die Spurenelemente, Messtechnik, Heiz- und Kühlanlagen, Zusatzfilteranlagen und Reinstwasserfilter.

Viele Menschen haben Angst davor, dass die Pflege eines Meerwasseraquariums deutlich aufwändiger ist als die eines Süßwasseraquariums. Aufgrund der mittlerweile um einiges verbesserten Technik für die Meerwasseraquarien ähnelt die Pflege des Meerwasseraquariums inzwischen jedoch der des Süßwasseraquariums. Auch wenn die Kosten für die Technik teurer sind, entscheiden sich daher inzwischen viele für die Meerwasser-Variante, da diese mit einer besonders bunten Farbenpracht aufwartet.

Egal, ob Süß- oder Meerwasseraquarium, was immer benötigt wird, ist neben dem Filter und dem Heizer auch die Beleuchtung. Zudem werden Dünger und Kies gebraucht. Anschließend können nach der Reinigung des Aquariums erste Vorbereitungen der Einrichtung des Aquariums getroffen werden: Der Bodengrund wird aufgebaut. Dieser besteht aus drei Schichten:

  • Unterste Schicht: Depotdünger
  • Mittlere Schicht: Mischung aus Kies und Bodengrunddünger
  • Oberste Schicht: Kies oder Sand (dabei sollte die oberste Schicht nach hinten etwas ansteigen)

Wurde der Bodengrund aufgebaut, können auch bereits die technischen Geräte installiert werden – eingeschaltet werden sollten sie allerdings noch nicht.

Tipp 3: Pflanzen, Dekoration und Wasser – Einrichtung der Wohnumgebung für die Fische

Aquascaping of the beautiful planted tropical freshwater aquarium

Aquascaping of the beautiful planted tropical freshwater aquarium

Im nächsten Schritt können die Pflanzen und die Dekoration für das Aquarium ausgewählt werden. Damit wird für die Fische eine schöne und individuelle Wohnumgebung geschaffen. Hierzu können Wurzeln, Steine und Pflanzen verwendet werden. Zunächst geht es an die Dekoration: Aus Steinen kann beispielsweise eine Höhle gebaut werden, in der sich die Fische ausruhen und verstecken können. Für Meerwasseraquarien sollte zudem Lebendgestein verwendet werden, das auch als Filter im Meerwasseraquarium dient. Aus diesem können beispielsweise schöne Riffsäulen gebaut werden, die dem Aquarium das gewisse Extra verleihen.

Nachdem die Deko im Aquarium platziert wurde, kann dieses mit Wasser aufgefüllt werden. Vorsicht: Während Süßwasser nur durch einen Wasseraufbereiter entgiftet werden muss, muss Salzwasser vor der Nutzung angesetzt werden. Um den Boden nicht aufzuwühlen, sollte der frischgebackene Aquariumbesitzer das handwarme Wasser vorsichtig hineinlaufen lassen.

Anschließend können die Pflanzen nach und nach eingesetzt werden, wobei die größeren Pflanzen in den Hintergrund des Aquariums platziert werden sollten. Wichtig ist es, dass die Fische noch genügend Freiraum zum Schwimmen haben. Zu viele Pflanzen sollten es also nicht sein. Gerade am Anfang sollten schnell wachsende Pflanzen verwendet werden, damit sich keine Algen bilden können. Zu empfehlen sind beispielsweise die Wasserpest oder der brasilianische Wassernabel. Auch das Hornkraut hilft im Kampf gegen Algen. Schwimmpflanzen wie der Froschbiss oder die Muschelblume können ebenfalls Verwendung finden. Nach einer Weile können die schnell wachsenden Pflanzen zum Teil durch langsam wachsende Pflanzen ersetzt werden – etwa die weinrote Echinodorus oder die rote Tigerlotus.

Tipp 4: Fische und Co. – Einzug der tierischen Bewohner ins Aquarium

Wichtig ist es, nach der Dekoration des Aquariums noch eine Weile zu warten, bevor die tierischen Freunde ins Aquarium einziehen können. Die Filter, Heizer und Lampen müssen regelmäßig eingeschaltet werden. Diese Wartezeit gilt als Einlaufphase – die Zeit, die das Aquarium benötigt, bis die Lebewesen einziehen können. Beträgt diese beim Süßwasseraquarium meist nur wenige Tage, muss beim Salzwasseraquarium meist mehrere Wochen gewartet werden.

Wenn die Fische dann endlich einziehen können, muss jedoch darauf geachtet werden, dass es nicht zu viele sind, denn sie sollten ausreichend Platz im Aquarium haben. Doch welche Fische eignen sich eigentlich am besten für das Süß- und für das Salzwasseraquarium?

Im Süßwasseraquarium sind einige sehr schöne und bunte Arten zu empfehlen. Besonders beliebt sind beispielsweise die Neonsalmler, die bläulich und in einem feurigen rot leuchten. Der Paradiesfisch fällt mit der gabelartigen Schwanzflosse und einer großen Farbenpracht auf. Ebenfalls sehr beliebt ist der Skalar: Mit seinen hohen Rücken- und Afterflossen und den lang ausgezogenen Bauchflossen des flachen Körpers wirkt er im Süßwasseraquarium richtig majestätisch. Auch die Diskusfische sind mit ihrer scheibenförmigen Körperform und ihrer Farbenpracht ein Blickfang im Aquarium.

Marine fishes waiting for food

Noch bunter und vielfältiger wird es dagegen im Meerwasseraquarium: So können nach der zwei- bis dreiwöchigen Einlaufphase nicht nur zitronengelbe, neongrüne, pinke, violette, blaue und feuerrote Fische einziehen, sondern auch Krebse, Seepferdchen und Korallen fühlen sich im Meerwasseraquarium wohl. Auch bei den Fischen gibt es eine große Vielfalt an Arten, die für das Salzwasseraquarium gewählt werden können: Anemonenfische, Skorpionsfische und Clownfische sind nur einige Beispiele.

Tipp 5: Reinigung und Fütterung – Die richtige Pflege

Die Fische sollten ein- bis zweimal am Tag gefüttert werden. Besonders praktisch sind Futterautomaten, die im Fall einer Abwesenheit eine automatische Fütterung ermöglichen. Für die Pflege der Pflanzen sollten regelmäßig alte Pflanzenteile entfernt werden und einmal pro Woche ein Flüssigdünger verwendet werden. Darüber hinaus sollte etwa alle sechs Monate ein neuer Bodengrunddünger ins Aquarium gegeben werden.

Die Filter tragen dazu bei, dass das Wasser sauber und klar bleibt. Dennoch ist zudem in regelmäßigen Abständen ein Wasserwechsel durchzuführen, um Schadstoffe wie Nitrat oder Keime zu verdünnen. Im Süßwasseraquarium wird ungefähr alle zwei Wochen ein 30-prozentiger Teilwasserwechsel benötigt. Hier macht das Salzwasseraquarium weniger Arbeit: Hier reichen zehn Prozent einmal im Monat, da das Wasser länger sauber bleibt. Mithilfe der Überprüfung der Wasserwerte kann die Qualität des Wassers überprüft werden. Folgende Parameter sollten hierbei berücksichtigt werden:

  • Temperatur
  • Elektrische Leitfähigkeit
  • Karbonathärte / Gesamthärte
  • pH-Wert / CO2-Gehalt
  • Nitrat
  • Phosphat
  • Nitrit

Durch die regelmäßige Entnahme von Altwasser und Zugabe von frischem Wasser wird der Wasseraustausch in natürlichen, fließenden Gewässern simuliert. Es werden dabei nicht nur schädliche Stoffe entfernt, sondern auch neue Mineralien zugeführt. Beim Seewasser-Aquarium sollte der Aquarianer darauf achten, dieses mit vollentsalztem, destilliertem oder Osmosewasser wieder aufzufüllen.

Neben der Filterreinigung und dem Wasserwechsel gehört auch das Absaugen von Mulm zu den wichtigsten Arbeiten zur Pflege des Aquariums. Mulm bildet sich mit der Zeit aus Fischkot, abgestorbenen Pflanzenteilen und Algen. Dadurch besteht eine erhöhte Fäulnisgefahr. Eine Mulmglocke kann beim Wasserwechsel auf das Schlauchende gesetzt und über betroffene Bodenbereiche geführt werden. Auch Aquarienstaubsauger können Mulm-Ablagerungen im Kies entfernen.

Fazit

Ein Aquarium stellt eine echte Wohlfühloase in den eigenen vier Wänden dar. Dabei ist das Einrichten der eigenen Unterwasserwelt gar nicht so schwierig, wie manche vermuten: Nachdem ein geeigneter Standort und ein passendes Aquarium ausgewählt wurden, brauchen Aquarianer nur einige Kenntnisse in Bezug auf das benötigte Zubehör und die Technik. Hierzu muss im Vorfeld eine Entscheidung getroffen werden: Süß- oder Salzwasseraquarium? Anschließend können der Bodengrund, die Pflanzen, Deko und das Wasser in das Aquarium gegeben werden. Nach einer gewissen Einlaufphase können dann Fische – und in Meerwasseraquarien auch Korallen und Krebse – in das Aquarium einziehen. Damit diese sich langfristig wohlfühlen, sind einige Pflegetipps zu berücksichtigen – am wichtigsten sind die Filterreinigung, der Wasserwechsel und das Absaugen von Mulm. Wer all diese Tipps beherzigt und sich auch von etwaigen Krankheiten der Fische nicht gleich unterkriegen lässt, kann mit einem Aquarium eine schöne Note in die eigenen vier Wände zaubern.

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